Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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Dünger. In England, Ungarn, in der Schweiz, kn 
Holstein, Ostfriesland findet man die schönsten Kühe und 
Ochsen, und man sucht durch dieselben die Zucht in andern 
Ländern zu verbessern. Das Alter dieser Thiere erstreckt 
sich auf 20 Jahre, man pflegt sie indessen kaum halb so 
alt werden zu lassen, wenn man das Fleisch noch benutzen 
will. In Ungarn, Polen und andern Landern, wo fette 
Weiden find, hält man Heerden Schlachtochsen zu Tau¬ 
senden, und verkauft sie ins Ausland. — Der eigentliche 
Ur- oder Auerochs, mit kurzen, dicken, zurück und über sich 
gebogenen Hörnern und krauser, nach Moschus riechender 
Stirne, war in den Wüsteneien von Polen, Lithauen 
und Rußland, truppenweise, ist jetzt aber durch die Jäger 
und mehrere Kultur ziemlich ausgerottet, und wird nur 
noch selten angetroffen. 
Das Pferd ist unstreitig eines der schönsten, und für 
den Menschen eines der nützlichsten Geschöpfe. Es bringt 
uns schnell von einem Ort zum andern, zieht große Lasten, 
wird zum Pflügen und andcrm mehr gebraucht, eZ 
würde eher unter der Last erliegen, als zurückweichen. Nie 
verweigert es dem Menschen seinen Gehorsam, auf dessen 
Antrieb wiehert es dem Schall der Trompeten entgegen, 
und fliegt ohne den Glanz der Schwerter und die don« 
nernden Geschütze zu scheuen, itiii erhitzter Begierde auf 
die feindlichen Schaaren. .Die in der Wildniß gezogenen 
Pferde, z. B. in der Tartarei, Polen u. s. w., sind 
nicht so schön von Ansehen, dabei wild, springen und sind 
sehr flüchtig. Sie leben in ganzen Truppen, und wenn 
eines die Flucht ergreift, so laufen alle übrigen ihm nach. 
Wenn sie von einem Feinde angefallen werden, stellen 
sie sich mit den Köpfen zusammen, und schlagen mit den 
Hinterfüßen aus. Man fangt sie daher in Schlingen. — 
In Persien und Arabien werden die schönsten Pferde ge« 
funden, wovon das Stück wohl etliche tausend Thaler
	        
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