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3. dver tDtU, der kann.
Die Kinder der Hirten einer großen Schäferei in England gehen
alle Tage aus und lesen die Wolle zusammen, welche die vielen Schafe an
den Gesträuchen hängen lassen. Sorgfältig sammeln sie die gefundene
Wolle und verkaufen sie dann ihren Eltern für welrig Geld. Und das
Geld bringen sie für die armen Heiden dar. — Diese Geschichte erzählte
ein Geistlicher bei einem Missionsfeste an einem andern Orte jener Gegend.
Was thaten die Kinder, die dgs hörten? Sie sagten: „Wir haben kein
Schaf in unserer Gemeinde und können keine Wolle sammeln ; aber eine
Menge Gänse sind da: wir wollen die Federn zusammensuchen, welche von
ihnen verloren werden." So thaten sie denn täglich, und als wieder eine
Missionsversammlung gehalten wurde, verkauften sie die Federn und brach¬
ten der Missionsgesellschaft beinahe 5 Thaler.
Dies erzählte man mehreren Kindern in einer Missionsversammlung
zu London. Ein armes Mädchen war auch dabei und dachte: „Ich bin
sehr arm; ich habe keine Schafe, keine Gänse und kein Geld. Was kann
ich thun?" Sie kam auf den Gedanken, unterwegs etwas zu sammeln,
das Geld eintragen könnte. Was mochte das wohl sein? Ihr werdet es
wohl nicht errathen. Es waren nur alte Knochen. Jeden Morgen ging
sie früh in der Kühle, ehe die andern Leute auf waren, in die einsamen
Straßen, um Knochen aufzulesen. Das war freilich nicht gerade das an¬
genehmste Geschäft. Ging sie wieder nach Hause, so kam sie bei einem
Bäckerladen vorbei. Gar lieblich dampfte ihr das frische Weißbrot ent¬
gegen, und gern hätte sie manchmal ein Stück davon haben mögen, aber
sie liebte den Herrn Jesus und freute sich, wenn sie aus Liebe zu ihm sich
selbst etwas versagte. Sie wünschte, die armen Heidenkinder möchten auch
gelehrt werden, daß sie ihn liebten. Als sie nun die gesammelten Knochen
verkaufte, erhielt sie ein hübsches Sümmchen.
224. Die christliche Mission.
Die christliche Mission ist so alt, als das Christenthum selbst. Mis¬
sion heißt Sendung. Jeder Christ hat seine Mission, seinen be¬
stimmten Auftrag, zu dessen Ausführung er von Gott gesandt ist. Der
Hausvater, die Hausmutter haben ihre Mission in ihrer Familie zu erfüllen:
Priester zu sein in ihrem Hause, für das leibliche und geistige Wohl der
Ihrigen zu sorgen, für sie und mit ihnen zu beten, sie in christlicher Zucht
und Ordnung zu halten, sonderlich ihre Kinder zu erziehen in der Zucht
und Vermahnung zum Herrn. Welche Mission ein jeglicher insbesondere
habe, das lehrt aus der heiligen Schrift die christliche Haustafel,
welche Dr. Luther mit den Worten beschließt:
Ein jeder lern' sein' Lection,
So wird es wohl im Hause stöhn!
Unter Mission verstehen wir aber gewöhnlich die Ausbreitung
des Evangeliums und die Anpflanzung christlichen Lebens