468 Vereinigung der Rosen in Tudor.
setzte sich selbst die Krone auf. (148;.) — Dieser Ri-
chard III., Eduards IV, Bruder, bezeigte sich sehr ge
waltthätig und blutdürstig; aber er wurde bald von dem
Graf Heinrich v. Richmond, dessen Großvater, Owen
Tudor, K. Heinrich V Witwe geheyrathet halte, bei
Bosworth gelödtet, wodurch der männliche Stamm des
Hauses Plantagenet sich endigte.
Dieser Kampf um die Erbfolge zwischen dem Hause
Lankaster, welches eine rothe Rose im Wappen hatte,
und der Familie Z)ork, die eine welße Rose führte, kostete
über 60 Personen aus dem königl. Geschlechts das Leben,
raffte die Hälfte des englischen Adels hin, verursachte den
Verlust der Besitzungen auf dem festen Lande und stürzte
England in Verwirrung und Wildheit. Rur die Bauern
gewannen, denn der durch diese Kriege verarmte Adel sah
sich genölhigt-, die Leibeigenschaft größtentheils auf¬
zuheben.
§. 8.
Nach Vereinigung der beiden Rosen.
(Könige aus dem Hause Tudor.)
Heinrich VII, (1485)/ wurde nach der Schlacht bei
Bosworth von der Armee zum König auögerufen und
darauf von der Versammlung der Reichsstande (dem Par-
lement) bestätigt. Er heirathele Elisabeth von Z)ork,
K. Eduards IV Tochter, wodurch er beide Rosen verei¬
nigte und England beruhigte. Ueberdieß war er schlau;
er wagte, es zwar nicht, das Recht der Nation, sich selbst
zu taxiren, anzutafien, bediente sich aber der Richtcrge-
walt, um uneingeschränkter zu herrschen, sammelte Schatze