Full text: Preußischer Kinderfreund

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6. Wie die Quelle rein und klar 
Sei die Rede zart und wahr, 
Auch die Red ist eine That, 
Welche Gott zum Zeugen hat. 
7, Auf des Gewissens Beifall sieh, 
Denn seine Stimme tauschet nie. 
Wer sein Gewissen rein erhält, 
Lebt himmlisch froh in Gottes Welt. 
8, Die Menschen schämen sich ihr Unrecht zu gestehen; 
0 schämten sie sich doch das Unrecht zu begehen! 
9. Durch Festigkeit in allen Dingen 
Wirst du gewiss zum Ziele dringen; 
Schau nur einmal den Tropfen an, 
Wie er den Stein durchlöchern kann. 
10. Bet’ und arbeite! 
Beten hebt zu Gott empor, 
Arbeit beugt der Armuth vor. 
11. Wer Lust zur Arbeit hegt, 
Und rasch den Arm bewegt, 
Sich immer durch die Welt noch schlägt. 
12. Das Schloss nicht in die Luft, 
Das Haus nicht auf den Sand, 
Denn keines hält dir Stand. 
13. Wer das Ungewisse nach Hause führt, 
Leicht das Gewisse vom Wagen verliert. 
14. Was wir wollen, ist nicht immer, was wir sollen. 
Was wir sollen, sollen wir auch wollen. 
15. Wer Gründe gar nicht hören will, 
Treibt mit der Wahrheit arges Spiel. 
16. Wer Böses hindern kann, und lässt es doch geschehen 
Trägt mit die Schuld daran. 
17. Wer seine Pflicht gethan, mag Tadel wol ertragen, 
Es fleht ihn wenig an, was Die und Jene sagen. 
18. Sag' nicht Alles, was du weisst, 
Glaub’ nicht Alles, was du hörst, / 
Thu' nicht Alles, was du kannst! 
19. Das Wetter kennt man am Wind', den Vater am Kind’, 
den Herrn am Gesind', den Vogel am Gesang’, den 
Topf am Klang’, den Esel an den Ohren, an den Wor-> 
ten den Thoren. s ' 
20. Wer in die Zukunft schnu’t, 
Der wäget, eh’ er waget, 
Und denket, eh’ er saget, 
Und prüfet, eh’ er traut.
	        
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