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und manche Leute, welche einen Zweck erreichen wollen, ei¬
nem Andern immer in den Obren. Schiffe liegen vor An¬
ker, und wenn Handel und Wandel liegt, dann gicbt's für
die Arbeiter wenig zu verdienen. —• Von leicht einzusehen¬
den Dingen spricht man: Das liegt vor Augen, oder am
Tage; und Dinge, die uns viel beschäftigen, liegen uns im¬
mer im Sinn oder in Gedanken. Dem gemeinen Menschen
liegt Nichts daran, was Bessere von ihm urtheilen; dem
Rechtschaffenen aber ist viel daran gelegen, die Billigung der
Rechtschaffenen zu erhalten.
Nach Adelung und Harnisch. ,
187. Die Bürde. (Parabel.)
Einen steilen Waldweg hinauf trug keuchend ein ar¬
mer, alter Mann ein schweres Gepäck. Gott! ach, Gott'
seufzte er, ist denn weit und breit keine mitleidige Seele, die
mir meine Last tragen hilft! — Hier ist sie! ries-hinter sei¬
nem Rücken eine ihm unbekannte freundliche Stimme. Be¬
troffen sah der Alte sich um, und erblickte einen schönen
blondlockigen Jüngling, dessen freundliches Aussehen ihm so¬
gleich Vertrauen einflößte. O freundlicher junger Mann,
sagte der Alte, du kommst mir, wie ein Engel Gottes vom
Himmel. Meinen armen Enkelchen, die ich ernähren muff,
weil Vater und Mutter todt sind^ ein Stückchen Brot zu
verdienen, habe ich dieses Gepäck in die nächste Stadt zu
tragen übernommen, das, wie ich zu spät merke, meine
Kräfte übersteigt. Dürfte ich dich bitten, einen Theil davon
auf deine jungen, kräftigen Schultern zu übernehmen? —
Vor Allem lass' uns ausruhen, lieber Alter! versetzte der
Jüngling, und dann noch einmal versuchen, was deine eige¬
nen Schultern vermögen. Und hiemit hob er die Bürde
von dem Rücken des Alten, ließ sich mit ihm im Schatten
einer bejahrten Eiche nieder und zog ein Stück nahrhaften
Brots nebst einer Flasche stärkenden Getränks hervor. Iss
nun und trink, Väterchen! sprach er, und reichte ihm beides
hin. Mit zitternder Begierde griff der Alte darnach und
verzehrte es mit Heißhunger, während der Jüngling sich mit
ihm in freundlichen Gesprächen unterhielt. „Auf nun, dass
wir die Stadt erreichen, ehe die Sonne sich neigt!" sprach
endlich der Jüngling, und erhob sich zuerst von dem moosi¬
gen Sitze. Wehmüthig blickte der Greis auf seine Bürde
und bittend in die blauen Augen seines Begleiters. Er
glaubte in diesen die Gewährung seines Wunsches zu lesen,
als dieser auch wirklich nach der Last griff, aber leider! nicht