— 181 —
nungen, die sie mit Heu oder Moos ausfüttertt, um tm
Winter ein weiches Lager zu haben. Was man sonst von
ihrer großen Kunstfertigkeit und Ordnungsliebe erzählte, dass
sich nämlich in Nordamerika oft mehrere hundert Biber zu
einem gemeinschaftlichen Baue vereinigten, Bäume fällten
und in die Erde schlügen, mit Zweigen durchflöchten und so
einen Damm zu Stande brächten; dass sie sich Häuser von
3 Stockwerken mit mehreren Gemächern und geglätteten Wän¬
den erbauten, und dabei mit der größten Ordnung und
Pünktlichkeit zu Werke 'gingen — scheint wol übertrieben
zu sein: so viel abe- ist gewiss dass die Biber zu den kunst¬
reichsten Thieren gehören. Ihre Haare werden besonders zu
Hüten, den sogenannten Castorhüten, gebraucht. Bei uns
in Preußen gab es in früherer Zeit viele Biber; jetzt aber
findet man sie nicht mehr.
Nach Haab.
195. Ernst,
Ein blosser Wunsch: Ach war" ich so!
Wird dich nicht fromm und selig machen.
Willst du des Kleinods werden froh,
Dann musst mit Ernst du betend wachen.
Terstegeu.
196. Glück und Unglück.
Was kommt, nimm an in sanfter Stille!
Die ¡Schale ist nur mancherlei:
Der süsse Kern — ist Gottes Wille,
Und stets die beste Arzenei.
Tcrstegea.
197. Der Maulwurf.
Unter allen Thieren, die ihre Jungen säugen, ist der
Maulwurf das einzige, das seiner Nahrung allein in dun¬
keln Gängen unter der Erde nachgeht.
Und an dem Einen ist's zu viel, wird Mancher sagen,
der an seine Felder und Wiesen denkt, wie sie mit Maul¬
wurfs-Hügeln bedeckt sind, wie der Boden zerwühlt und
durchlöchert wird, wie die Gewächse oben absterben, wenn
das heimtückische Thier unten an den Wurzeln weidet.
Nun so wollen wir denn Gericht halten über den
Missethäter.
Wahr ist es, und nicht zu läugnen, dass er durch seine
unterirdischen Gänge hin und wieder den Boden durchwühlt
und ihm Etwas von seiner Festigkeit raubt.