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12. Was nicht im Anfang’ wnrd bedacht.
Wird nicht zu gutem End’ gebracht.
13. Die Alten ehre stets! Du bleibst nicht immer Kind:
Sie waren, was Du bist, und Du wirst, wus sie sind.
14. Was Du nicht willst, dass man Dir thu'.
Das füg' auch keinem Andern zu!
15. Die Wahrheit rede stets, und wag' es nie zu lügen;
Du kannst die Menschen zwar, doch niemals Gott
betrügen.
10. Bei solchem Freunde stehe still,
Der Dich nur, nicht das Deine will.
17. Bleibe gern allein! Mach dich nicht gemein!
Halt' Dich wohl und rein! willst Du geachtet sein.
18. Obschon du im Verborg’nen bist,
So thue doch, was löblich ist.
Bei Gott dem Herren ist gewiss
Nicht finster auch die Finsterniss.
19. Mag Leibesschönheit auch vergehn,
Der Unschuld Kranz bleibt ewig schön.
20. Geh' treu und redlich durch die Welt!
Das ist das beste Reisegeld.
42.
Frohsein und Gutsein.
Wer froh ist und gut.
Dem lächeln die Tage und Stunden;
Und leicht sind die Wege gefunden
Zum fröhlichen Muth.
Wer froh ist und gut,
Ist gern auch mit Wenig zufrieden:
Denn ihm ist ein Kleinod beschieden.
Ein fröhlicher Muth.
Wer froh ist und gut.
Dem leuchten aus himmlischer Ferne
Die Sonne, der Mond und die Sterne
Viel fröhlichen Muth.
Wer froh ist und gut.
Der schaffet und wirket so gerne.
Und strebet, dass Vieles er lerne
Mit fröhlichem Muth.
Wer froh ist und gut,
O, dem ist das Höchste geblieben:
Denn Gott und die Menschen zu lieben
Macht fröhlichen Muth.
Vieth.