Full text: Preußischer Kinderfreund

imb taff' ja nimmer aus der Acht, was Gottes Lieb' dir 
thltt. 
Du siehst und fühlst, wie gut er sei dem, der ihn ehrt und 
liebt; 
er Zieht mit Lieb', er führt, mit Treu ein Herz, das sich 
ihm giebt. 
Er trägt uns, wie (wann niederschlägt Blitz, Hügel, Regen, 
Wind) 
ein treuer, frommer Vater trägt sein kleines, liebes Kind. 
Er räumt aus unsern Bahnen weg des Unglücks scharfe 
Stein', . ’ ' . „ 
und schafft, dass unsre Bahn und Steg' fein schlicht und 
eben sein. 
Er führt uns über Berg und Thal, und wann'S nun 
rechte Zeit, 
so führt er uns in seinen Saal zu seiner ew'gen Freud'! 
P. Gerhard. 
114. Die redlichen Schwyzer. 
Im Kanton Schwyz im Lande Schweiz kam eines 
Abends der Bauer Velten zum Bauern Kaspar, der auf 
seinem Felde arbeitete, und sagte: „Nachbar, jetzt ist die 
Hcuärute, und du weißt, dass wir erneu Streit wegen der 
Wiese da haben. Ich habe die Richter in Schwyz zusam¬ 
menrufen lassen, weil wir beide nicht gelehrt genug sind, um zu 
wissen, wer von uns beiden Recht hatt Komm also morgen 
mit mir vor Gericht!" — Du siehst, Nachbar, dass ich die 
Wiese gemäht habe, und morgen muss ich, weil jetzt gutes 
Wetter ist, das Heu in Hausen bringen, ich kaun also un¬ 
möglich mitgehen. — „Und ich staun die Richter nicht wie¬ 
der gehen lassen, da sie diesen Tag gewählt haben; auch darf 
das Heu nicht eher weggeholt werden, bis wir wissen, wem 
die Wiese gehört." — Nach einigem Besinnen sagte Kaspar: 
Weißt du, wie wir es machen wollen? Gehe morgen nach 
Schwyz, und sage den Richtern deine und meine Gründe, 
so brauche ich ja nicht mit dabei zu sein. — „Wenn du das 
Zutrauen zu mir hast, so kannst du dich darauf verlassen, 
dass ich für dein Recht reden will, wie für mein eigenes." 
»— Nach , dieser Abrede ging Velten den folgenden Tag nach 
Schwyz und trug seine und -Kaspars Gründe vor, so gut 
er konnte. Am Abende kam er wieder zu Kaspar und sagte: 
„Die Wiese ist dein, dje Richter haben sie dir zugesprochen; 
ich wünsche dir Glück, und bin froh, dass wir nun auf's 
Reine gekommen sind." 
Au§ dem deutschen Jugendgarten.
	        
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