ist der Pudel mit den breiten, hangenden Ohren und den krausen,
fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu mancherlei Künsten ab—
gerichtet werden; wegen seiner Wachsamkeit und Treue haben ihn oft
die Fuhrleute auf ihren Wagen. Der Dachshund mit seinen kurzen,
krummen Beinen und langen, hangenden Ohren geht in den Bau der
Füchse und Dachse, um dieselben herauszutreiben. Der magere Wind—
hund ist eines der schnellsten Tiere. Der Jagd- und der Hühnerhund
sind die treuen Begleiter des Jägers. Der neufundländische Hund ist
groß und stark, hat lange, seidenartige, graue oder schwarze Haare
und eine kleine Schwimmhaut zwischen den Zehen; durch diese wird
er geschickt zur Wasserjagd und zur Rettung von Menschen, die ins
Wasser gefallen sind. Der Schäferhund hat aufrecht stehende Ohren
und steife Haare. Er lenkt die Herde nach dem Willen des Hirten,
läuft auf und ab, wenn ein Kleestück oder sonst ein verbotener Lecker—
bissen in der Nähe ist, oder liegt beobachtend still, bis ein Tier die
Grenze überschreitet, springt dann auf und jagt es zurück. Der merk—
würdige Hund des St. Bernhard ist als Lebensretter der von Lawinen
überschütteten Alpenwanderer bekannt. Die Hunde der Kamtschadalen,
welche als Zugtiere vor die Schlitten gespannt werden, sind dem
Wolfe sehr ähnlich. Sie leben jahraus jahrein im Freien. Im Sommer
scharren sie Gruben, um kühl zu liegen, und im Winter verbergen sie
sich im Schnee, um Schutz gegen die Kälte zu haben. Die meisten
heulen bloß, ihr Bellen vernimmt man selten. Die eigentliche Nahrung
dieser Hunde besteht in Fischen Im Sommer suchen sie ihre Nahrung
an den Ufern der Gewässer; dabei stellen sie sich bis an den Bauch
ins Wasser und schnappen nach den Fischen, die sich sehen lassen.
Kommt der Herbst, so treibt der Hunger die Hunde zuͤr Rückkehr in
die Dörfer, wo sie von den Besitzern aufgefangen werden, um sie bei
den Schlittenfahrten sogleich bei der Hand zu haben. Sie sind in
dieser Jahreszeit sehr fett und erhalten täglich nur ein kleines Stück
Fisch, zuweilen auch einige Tage lang gar nichts, um sie abzumagern;
denn fette Hunde taugen zum Ziehen nicht. Im Winter werden sie
mit gefrorenen verfaulten Fischen gefüttert, die man in Gruben auf—
geschüttet hat, und den Durst löschen sie sich mit Schnee und Eis—
stücken. Bei dieser einfachen Kost legen sie täglich fünfzehn bis zwanzig
deutsche Meilen zurück und bedürfen erst am vierten Tage der Ruhe.
Ihre Stärke und Ausdauer ist es aber nicht allein, weshalb sie in
den nördlichen Gegenden den Reisenden unentbehrlich geworden sind.
Häufig erhebt sich in diesen nackten, baumlosen Ebenen, wo meilenwei
kein Obdach, weder Hütte noch Haus, anzutreffen ist, ein heftiger
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