jTTein Vater ist ein Schuster. Er macht neue Stiefel und fliest die
^ alten. Aber wenn er einen Rock oder eine Hose braucht, muß
er zum Schneider gehen. Der Schneider will neue Hemden haben, ja
— da muß ihm die Näherin helfen, die für den Weißwarenladen
arbeitet. Die Näherin kann ihre Wäsche nicht selber waschen, sie hat
dazu keine Zeit und versteht es auch nicht so gut, wie das Nähen an
der Nähmaschine. Aber die Wäscherin kann gut waschen, und so
säubert sie die schmutzige Wäsche. Die Wäscherin braucht einen neuen
plättosen. Za, aber sie kann keinen Ofen machen, da muß ihr der
Schlosser Helsen. Der Schlosser will eine größere Werkstelle haben, da
muß er den Maurer bitten. Der Maurer kann wohl die Mauern
machen, aber erst muß der Bauplan gezeichnet sein. Der Baumeister
will Aassee trinken. Aber er kann nicht erst darum nach Amerika
reisen und den Aaffee im Schiffe herüberholen, das tut für ihn der
Schiffskapitän. Der Schiffskapitän kann den Aaffee nicht selber ver¬
kaufen, das tut der Großkausmann. Aber wenn man ein halbes
Pfund Aaffee kaufen will, so geht man doch nicht zum Großkausmann,
sondern zum Arämer. Denn vom Großkausmann hat der Arämer
den Aaffee gekauft und sich einen Laden gemietet, wo er den Aaffee
im kleinen wieder verkauft. Der Großkausmann will Brötchen zum
Aaffee essen, da kommt der Bäckerjunge und bringt sie ihm ins Haus.
Der Bäcker will Wurst haben, aber im Backofen gibt es keine Wurst.
Er schickt zum Fleischer. Der Fleischer kaust die Ochsen, Aälber
und Schweine, die geschlachtet werden müssen, beim Bauern, der sie
ausgezogen hat. Der Bauer braucht eiserne Werkzeuge, um die Erde
locker zu machen, Pflug und Egge. Er kann diese Werkzeuge nicht
selber machen, er muß deshalb zum Schmied gehen. Der Schmied,
der Bauer, der Aausmann, und alle anderen Leute haben Ainder. Die
Ainder müssen unterrichtet werden; die Eltern verstehen es nicht so gut
und haben auch keine Zeit dazu. Aber Zeit hat der Lehrer und die
Lehrerin. So kommen die Ainder in die Schule.
Alle, alle Menschen Helsen einander. Dazu sind sie da. Alle,
alle sind Brüder und Schwestern, die einander Helsen und lieben sollen.
Ilse Frapan.
116. Feierabend.
Von allen Türmen läuten die Glocken, denn morgen ist
Sonntag, und jetzt ist Feierabend. Die Straßenlaternen
werden angezündet. Die Schaufenster sind schon alle hell er-