Naturgeschichte. In selten. Die Biene. 125
wie er vollends dix Spinnen, die Bremsen, den Floh, die
Laus und Wanze nannte, so meinten sie, diese ganze Klasse
von Thieren tauge nicht viel. Ich kann es freilich nicht
läugncn, sprach der Vater, daß sich hier manche schädliche
Thiere befinden, und daß ich Euch nicht von allen angeben
kann, wozu sie da sind; aber doch weiß ich von manchen
Insekten, und von andernwerden es dic Menschen noch im-
wer besser einsehn lernen, wenn sie nachdenken und Ver-
suche machen, wozu sie nützen. Viele Insekten dienen an¬
dern Thieren zur Nahrung. Die kleinen Singvögel ver-
zehren Fliegen und dergleichen. Ander verzehren Aas und
verhüten giftige Ausdünstungen. Und wer weiß, wie es'
in mancher Wohnung mit der Reinlichkeit aussehen würde,
wenn nicht die Menschen durch ekelhafte Insekten gleich,
fam dazu gezwungen würden, die bey unreinlichen Men-
scheu bald überhand nehmen. Die Insekten haben auch
ihre Merkwürdigkeiten. Sie pflanzen sich durch Eyer fort,
aber die meisten müssen sich etlichemal abhäuten, ehe die
Junge« auskriechen. So legt der Schmetterling Eyer,
daraus werden Maden und Raupen; diese spinnen sich,
wenn sie eine Zeitlang gelebt haben, ein; werden Puppen
oder Larven, aus welchen endlich nach verschiedenen Abhöu-
Lungen der Schmetterling hervor geht. Ihr könnt dieß
mit jeder Raupe versuchen, wenn ihr sie ernähret, bis sie
sich verwandelt. So ist es auch mit dem Maykafer, den
man als Engerling in den geacherten Furchen findet, und
der nach 3 Jahren als Mayräfer hervorkriecht. Die
Schmetterlinge haben zum Theil sehr schöne Farben. Man
theilt sie ein in Tagvögcl,. die am Tage — in Abendvögel,
die in der Dämmerung — und in Nachtvögel, die nur deS
Nachts herumfliegen.,
v §. 54.
Einige nützliche Insekten. . Die Biene.
l42 Nun will ich erst die Biene nennen, sagte der Vater.
O das sind gute Thierchcn, riefen beyde Kinder, sie geben
uns W'.chs und den süßen Honig. Und laßt Euch einmal,
setzte der Vater hinzu, von einem erfahrnen Bienenvater
erzählen, wje diese Thiere fleißig, reinlich und ordentlich
sind. Sie stehen unter einer Königin, die man auch den
Weisel nennt. Diese legt die Eyer in die Wachszellen,