183
Konsul M'. Curius Dentatus zum Frieden, in dem sie den
Bund mit Rom erneuern mußten. Auch die anderen mittel-
italischen Stämme waren seitdem in der gleichen Abhängig-
feit von Rom. Die Macht der Samniter war gebrochen, aber
der Haß gegen Rom drückte ihnen als Verbündeten des Phrrhus
wieder die Waffen in die Hand. Auch im Hannibalischen Kriege
und noch in der Zeit Sullas wirkte unter den sabellischen Stämmen
der Römerhaß nach.
V. Der Krieg mit PyrrhuS und Tarent (383—373), §
1. Neue Erhebungen der Jtaliker. Als die Lucaner die griechische
Stadt Thurii angriffen, wandten sich die Bedrängten an Rom um Hilfe.
Die Römer, denen die lucanische Bundesgenossenschaft seit der Anlage der
starken Kolonie Venusia (an der Grenze von Apulien, Samnium und
Lucanien) überflüssig schien, geboten den Lucanern Einhalt. Hierüber
erbittert, riefen diese die Etrusker, Umbrer und Gallier nochmals
zum Aufstande auf.
Die Römer wandten sich zuerst gegen die senonischen Gallier,
verheerten ihr Land unter Mord und Brand und vertrieben die Reste
des Stammes. Dann besiegten sie das verbündete Heer der Etrusker und
der bojischen Gallier. Nachdem sie den feindlichen Bund gesprengt hatten,
überwanden sie auch die Lucaner und legten eine Besatzung nach
Thurii (282).
2. Die Veranlassung zum Kriege mit Tarent. Die Tarentiner
hatten mit den ehemaligen Verbündeten der Römer, den Lucanern,
in langem Kampfe gelegen, aber gegen Rom selbst die Waffen nicht
erhoben. Doch herrschte in der Stadt schon längst eine unruhige
Gärung und Erbitterung über die Fortschritte der Römer in ihrer
Nähe. Als nun eine römische Flotte, die in jenen Gewässern
kreuzte, im Hafen von Tarent landete, ereiferte sich die Volksmenge
darüber, weil die römischen Schiffe gegen die Bestimmung eines
alten Vertrages über das lacinische Vorgebirge hinausgesegelt seien.
Wütende Volkshausen übersielen die Kriegsschisse, nahmen
mehrere und machten die Bemannung nieder. Darauf zogen die
Tarentiner vor Thurii und zwangen die römische Besatzung
zur Übergabe der Stadt. Eine römische Gesandtschast erschien
in Tarent und forderte für die Gewalttätigkeiten Genugtuung,
wurde aber von dem Pöbel in der Volksversammlung obendrein
schnöde beschimpft. Nun rückte ein römisches Heer in das Gebiet
ber Griechenstadt ein.