Full text: Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde (Theil 1)

VI 
durch gute Gesetze und weise Einrichtungen immer einer für 
den andern lebt und arbeitet, das Beste und das wahre Glück 
der Gesellschaft allgemein befördert und verbreitet werde. 
Das Lesebuch muß daher den Nutzen der menschlichen Gesell¬ 
schaft kennen lehren, und durch klare Auseinandersetzung des 
Nutzens, den die Schule, das Lesen, Schreiben, Rechnen, 
der Religionsunterricht und so viele andere Anstalten ge¬ 
währen, Liebe zu den weisen Einrichtungen des Staates und 
Achtung gegen das Staatsoberhaupt und dessen Stellver¬ 
treter einstoßen. 
2) Es darf aus der Natur-, Himmels-, Erd- und 
Menschenkunde nicht einzelne Gegenstände herausheben, und 
diese besonders behandeln. Solche magern und zusammen¬ 
hangslosen Einzelheiten können nie eine gründliche Einsicht, 
sondern höchstens nur eine oberflächliche Kenntniß der weisen 
Einrichtung der Welt hervorbringen. Auch sind die meisten 
Lehrer beim Gebrauche solcher Bruchstücke in die unange¬ 
nehme Nothwendigkeit versetzt, entweder größere und kost¬ 
spielige Werke nachzulesen, um die Lücken auszufüllen, oder 
bei dessen Unterlassung mit ihren Schülern auf halbem Wege 
stehen zu bleiben. Das Lesebuch muß daher, so weit es sein 
Zweck erfordert, jeden der hieher gehörigen Gegenstände so 
umfassend darstellen, daß der Lehrer keines weitern Hülfs¬ 
mittels mehr bedarf, und dass die Leser dadurch in den Stand 
gesetzt werden, sich selbst und ihr großes Wohnhaus, die 
Erde, mit den göttlichen und menschlichen Einrichtungen 
gründlich kennen zu lernen, und dadurch zur Liebe und An- 
bethung des allmächtigen, weisen und gütigen Urhebers der 
Natur immer mehr emporgehoben zu werden.
	        
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