182. Griechische Maler«
^^ie Malereien der Griechen machten den Werken der Bild-
hauerr unft den Rang streitig. Zeupis matte eine Trau¬
be so natürlich, daß die Vögel darnach pickten; PñNhasius
aber malte einen Vorhang darüber, der den Zenxis selbst so
täuschte, das; er ihn wegzuziehen befahl. Apelles, der zu Ale¬
xanders Zeit spater lebte, übertraf alle. Er zeichnete Personen
auch in ihrer Abwesenheit gleich kenntlich. Viele griechische
Gemälde sind zwar nach Rom gekommen, aber bei den vielen
Unruhen in dieser Stadt alle zerstört. Da die Werre der
SteinsHueidekuttst weniger der Zerstörung unterworfen sind:
so können wir von den Geschicklichkeiten der Griechen in der¬
selben noch mehrercs, sowol in geschnittenen Steinen selbst,
oder Gemmen, als auch in Abd 'ücken davon bewundern.
2 8Z. Philippus.
^^er so vielen Geschicklichkeiten und Kenntnissen, bei der Ta¬
pferkeit und Starke, welche die Griechen besaßen, wür¬
den sie. gewiß langer groß und frei gewesen seyn, wenn sie ei¬
nig und ordentlich geblieben waren. Allein bei den innerlichen
Kriegen arteten sie aus, und bereiteten sich hierdurch den Fall.
Der benachbarte macedom'sche König Philippus wtzßte unter
den griechischen Streitigkeiten sein Reich furchtbar zu machen,
und durch Unterhaltung der Uneinigkeit unter den Griechen
seine Absicht, sie zu unterjochen, zu befördern. Ihnr gelang es
auch endlich, durch Bestechungen, Lift und Gewalt, die völlige
Herrschaft über das bisher freie Griechenland zu erlangen
und brs an feinen Tod (3667) zu behaupten.