138 
Erste Periode 
Etilico gänzlich aufgerieben, und ihr Führer Nadagasius enthauptet« 
Der größere Theil zog sich vor Etilico zurück und wandte sich 
nach Gallien. 
Als Etilico den Hofintriguen und einem bloßen Verdachte durch 
Hvnorius geopfert worden war, brach im Jahre408 Alarich mit seiner 
ganzen Nation abermal in Italien ein und belagerte Rom. Dieß- 
mal gelang es den prahlerischen und feigen Römern noch, mit 
Geld den Frieden zu erkaufen. Alarich zog hierauf nach TuScien 
in die Winterqnartire und bot dem Honorius den Frieden an. 
Weil aber dieser die Federungen nicht erfüllen wollte, rückte Ala¬ 
rich zum zweitenmale nach Rom (409) und ernannte den Präfecten 
der Stadt, den Art alus, zum Gegenkaiser. Doch bald setzte 
er diesen wieder ab und bot abermals dem in Ravenna fest ver¬ 
schanzten und sorglosen Honorius den Frieden an. Auch dießmal 
verschmähte ihn derselbe ; da brach Alarich zum drittenmale gegen 
Rom auf, eroberte die Stadt, weil er Widerstand fand, mit Sturm 
und gab sie einer sechötägigen Plünderung preis (den 24 Aug. 
410). Nun zog er nach Unteritalien hinab und wollte eben nach 
Sicilien und Afrika übersetzen, als ihn der Tod ereilte. 
Sein Schwager Athaulf, ein tapferer, edelmüthiger und 
schöner Mann, wurde einmüthig zum Nachfolger ernannt. Dieser 
söhnte sich mit Honorius aus und führte, als kaiserlicher Feldherr, 
seine Westgothen gegen die in Gallien und Spanien umherzieheudcn 
Barbarenhorden. Im Jahre 406 waren nämlich nach Besiegung 
des Radagaisus Vandalen, Alanen, Sueven und Burgunder in 
daö von römischen Truppen entblößte Gallien eingefallen. Ver¬ 
gebens hatten die Franken, die sich jetzt an der Maas, Schelde 
und am Niederrheiue immer mehr ausbreiteten, ihr Vordringen zu 
verhindern gesucht. Die Burgunder, ursprünglich zwischen der 
Weichsel und Oder wohnend, ließen sich sogleich in der Nähe des 
OberrheinS und um die Saone und Rhone nieder und gründeten 
hier das burguirdische Reich. Die Sueven, zuerst Bewohner 
des innern Deutschlands, so wie die Vandalen, frnherhin an der 
schlesischen und böhmischen Grenze seßhaft, und ein Theil der Ala¬ 
nen, durch die Hunnen aus den Wohnsitzen am Caucasus vertrieben, 
drangen nach einer schrecklichen Verheerung Galliens vereint über 
die Pyrenäen nach Spanien vor. Hier kämpften sie nun unter
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.