3i. Anmerkungen über Chursachsen *).
¿fV'e chursächsischen Lande gehören zu den besten und frucht-
barsten Ländern Deutschlands. Sie enthalten 215 Städ¬
te , 36 Flecken und über 4020 Dörfer, In denselben und in
dem churfürstlichen Antheil an Henneberg und der Lausitz sind
gegen 1,895,000 Einwohner, und der Flächeninhalt betragt
736 Quadratmeilen. Hierin ist ein Ueberfluß von Productcn
aller Art. Die Bergwerke im Erzgebirgischen sind ansehnlich
und liefern viel Silber, Zinn, Kupfer, Blei, Eisen, Zinnober,
Quecksilber, Schwefel. Das Si'lberberg^verk zu Freiberg ist
das ergiebigste. In Steinbrüchen findet man Schiefer, Mar-
1. or, Alabaster und Serpenrinstein, letztern besonders bei Zöb-
l.tz im Meißnischen, wo auch aus demselben allerlei Gefäße
verfertigt werden. Die häufigen M-anufacturen aller Art
liefern mancherlei vortreffliche Arbeit.
' *) s. V. 277.
32. Die Stadt Dresden.
AXresdcn an der Elbe ist die Haupt- und Residenzstadt des
Churfürsten von Sachsen, und eine Vestung. Sie be¬
steht aus der Altstadt, Friedri'chsftadt und Neustadt. Es
sind darin über 2600 Häuser, auf 53,202 Einwohner, und
18 Kirchen. Die berühmte Dresdner Brücke ist 5 5 2 Schritte
lang. Sie ist eine der merkwürdigsten in Deutschland. Beim
chucfürstlichen Schlosse ist eine vortreffliche Vildergallerie und
andere Sammlungen. Die Kirche Unser Lieben Frauen mit
einer vortrefflichen doppelt gewölbten Kuppel enthält nicht
das geringste Bauholz. Die katholische Hofkirche hat in
Absicht ihrer innern und äußern Einrichtung nur wenige ih¬
res gleichen. Sie ist mit einem platten Dache und mir einer
doppelten Gallerie versehen, an welcher 64 Statuen in mehr
als Lebensgröße stehn. Fußboden und Wände sind mit ita¬
liänischem Marmor belegt.