Von Alexander biß Christus. 39
wie Flüsse in einen Strom, in dem römischen Welt¬
reiche.
§. 50. Karthago. Punische Kriege.
Unter den vielen Kriegen, welche die Karthager ihrer
beständigen Vergrößerungen wegen zu führen hatten,
waren jene drei mit den Römern (§. 35.) bei weitem die
verderblichsten. Sie dauerten mit kurzen Unterbrechungen
42 Jahre, und sind in der Geschichte unter dem Namen der
drei punischen Kriege berühmt.
Der erste dieser Kriege, welcher 23 Jahre (von 264—2(»4
241) dauerte, entstand wegen der Stadt Messana, an
der Meerenge von Sizilien. Sie war von den Karthagern
besetzt worden; die Römer konnten dicß nicht gestatten, ohne
die Herrschaft über die Meerenge mit den Karthagern zu
theilen.
Es entbrannte ein Krieg, der mit der größten Erbit¬
terung, Anstrengung und mit abwechselndem Glücke
geführt wurde.
Endlich zwang der große See sieg, welchen Lutatius
Catulus bei den agadischen Inseln, nicht weit von 241
Sizilien, über die feindliche Flotte unter dem punischen Ad¬
miral Hanno erfocht, die Karthager zum Frieden. Sie
verloren Sizilien, und mußten die gefangenen Römer und
2*4 Million Lhaler den Siegern ausliefern. Nach dem
Frieden nahmen die Römer noch trculos Sardinien und 233
Korsika hinweg.
tz. 51. Verlust der Unabhängigkeit.
Für den erlittenen Verlust suchten sich nun die Kar¬
thager durch Eroberung des silberreichen Spaniens schad-23«»
los zu halten. In wenigen Jahren war alles Land bis an
den Ebro unterworfen, und Neu-Karthago (Karthagena)
angelegt. Die Römer, über diese Vergrößerungen besorgt,
verboten das weitere Vorrücken.
Aber Hannibal, der Anführer der Karthager, ein un¬
versöhnlicher Feind der Römer, setzte, diese Bedingung nicht
achtend, über den Ebro, und gab dadurch das Signal
zum zweiten punischen Kriege, der 16 Jahre (von
218—202) dauerte, und den Karthagern die Unabhängig- 21s
keit raubte.