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Gründen ein verhältnißmäßig geringer Umfang für dasselbe der
stimmt wurde; sondern es wird hier vorausgesetzt, daß der Lehrer
sowohl mit dem Material als mit der Methode des Sprachun¬
terrichts schon einigermaßen vertraut ist, daß ec die Fähigkeit be¬
sitzt, sich über sprachliche Gegenstände mit seinen Schülern auf
eine angemessene Weise zu unterhalten, und daß er nur nöthig
hat, aus diesem Buche sämmtliche Zweige des Sprachunterrichtes
mit dem Lesestoffe verbinden zu lernen.
Ursprünglich ist dieses Handbuch für eine dreiklassige städ¬
tische Elementarschule, mit welcher ein kleines Präparanden-Jn-
stitut in Verbindung steht, bearbeitet worden, und es sollte "den
Lehrern an gewöhnlichen Landschulen und kleinen städtischen Ele¬
mentarschulen überlassen bleiben, für ihre Schulen das Noth¬
wendigste auszuwählen; weil aber vielen Lehrern diese Auswahl
bei der Neuheit des Gegenstandes schwer fallen möchte, so er¬
laubt sich der Verfasser, dem vereinten Wunsche des Herrn
Oberlehrers Vetter und des Herrn Verlegers nachkommend, über
den Gebrauch dieses Buches folgende Winke zu geben:
In den niedrigsten Schulen fällt fast aller grammatische
Unterricht weg, und die nothwendigsten Erklärungen (über Ding¬
wörter, Personwörter rc.) und Regeln werden den Kindern auf
praktischem Wege vorgeführt. Hat z. B. in einem Aufsätze oder
beim Sprechen ein Schüler „mir" und „mich" als Ergänzung
verwechselt, so wird ihm gesagt: Wo du „selbst" zusetzen kannst,
da muß es „mich," wo du aber „Etwas" zusetzen kannst, „mir"
heißen, als: Der Lehrer liebt (nicht „mir Etwas", sondern)
mich („selbst"). Der Lehrer schneidet (nicht „mich selbst", son¬
dern) mir („Etwas", nämlich) die Feder. Kommt ein Fehler
gegen die Rektion der Verhältnißwörter vor, so werden Sätze
durchgesprochen, wie: Der Lehrer legt das Buch auf den Tisch;
nun liegt das Buch auf dem Tische. Wie die Deklination der
Personwörter und andere grammatische Gegenstände praktisch ein¬
geübt werden können, ist im Buche selbst angegeben. Der
grammatische Stoff mag dem Lehrer zur eigenen Belehrung die¬
nen. — Bei den Stilübungen sind in solchen Schulen vorzugs¬
weise diejenigen Aufgaben zu bearbeiten, welche unter der Ueber-
schrift „b. Mittelabtheilung" vorkommen. Das Abfragen des
Lesestoffes und die orthographischen Uebungen müssen in jeder
Elementarschule vorgenommen werden.
In etwas gehobenen Schulen kommen die mit ^ bezeichne¬
ten grammatischen Gegenstände zur Sprache. Die unter „a. Un¬
terabtheilung" gegebenen Stilübungen werden für die kleinsten
Schüler als Denkübungen benutzt und von den dazu fähigen
größern schriftlich bearbeitet. Die Oberabtheilung einer solchen
Schule liefert die unter „d. Mittelabtheilung" behandelten Aufsätze.
Die übrigen grammatischen Belehrungen, so wie die Stil¬
übungen unter „c. Oberabtheilung", sind nur für sehr gehobene
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