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1. Die Dinrenschnecke oder der Dintensisch Ibis 2" lang,
fast armsdick und mit 8 noch längeren Armen und 2 Flossen
längs der Seiten, hat im Innern einen Beutel mit schwarzer
Flüssigkeit, die zur Bereitung einer feinen Malerfarbe, der Sepia,
dient. Auch enthält dieses Thier im Rücken eine länglichrunde
Kaltschale, welche zum Poliren, zum Zuspitzen der Zeichenstifte,
auch gegen saures Ausstößen angewendet wird, und Os Sepias
oder weiße Sepia heißt. Sie lebt in allen Meeren um Europa,
besonders häufig im Mittelmeere, und nährt sich von Fischen.
2. Der Papier-Nautilus, das Glasboot oder dünne
Schiffsboot im Mittel- und ostindischen Meere hat eine sehr
dünne, glasartige, weiße, über faustgroße Schale mit Höckern
und zwei Gräten auf dem Rücken der Windungen, 6 kürzere und
2 längere Arme.
3. Das Perlboot, dicke Schiffsboot oder der Argonaut
im indischen Meere wird weit über faustgroß, ist ziemlich schei¬
benförmig, an beiden Seiten vertieft, mit einer sehr weiten, fast
herzförmigen Mündung, glatt, weißlich und mit gelbrothen Duer-
streifen bedeckt. Das Gehäuse selbst besteht aus Perlmutter und
wird zu Geräthen benutzt.
Z. Die Schnecken haben eine Sohle am Bauche, auf der
sie kriechen können. Die Eingeweide sind bei den meisten nur
von einer einzigen Schale umgeben, die nur der gelben und
schwarzbraunen Waldschnecke, der kleinen Salatschnecke rc. fehlt.
Der Kopf hat außer 2 bis 6 Fühlern noch 2 kleineAugen. Die
Meerschnecken leben sämmtlich von Fleisch und saugen gewöhnlich
andere Thiere aus; nur die Land- und Flußschnecken fressen
Pflanzen. Dagegen werden sie von Fischen, Schilekröten, Krebsen
und Würmern, auch von manchen Säugethieren und Vögeln
gefressen. Ihr Nutzen ist nicht bedeutend, wie auch ihr Schaden.
1. Die Gartenschnecke mit gelber, braungestreifter Schale
findet sich in Gärten, wo sie von Pflanzenblättern lebt.
2. Die Weinbergsschnccke sHdb. l. §. 33. D. c.).
3. Die Posthornschnecke (Hdb. II. S. 106.).
I. Die Erdschnecke mit 4 Fühlfäden auf dem Kopfe findet
sich theils in Gärten, wie die graue Ackerschnecke, die den
Salat benagt; theils in Wäldern, wie die große gelbrothe und
die schwarze Erd- oder Waldschnecke. Alle Schnecken haben
ein schleimiges, nahrhaftes Fleisch und sind daher eine vortreffliche
Speise, besonders für Brustleidende.
3. Die Purpurschnecke im Mittel- und atlantischen Meere
har eine höckerige Schale und liefert eine wunderschöne rothe
Farbe (Hdb. II. S. 337).
0. Die Muscheln haben einen zusammengedrückten, kopf¬
losen und von 2 Schalen bedeckten Leib. Der Bauch verlängert
sich gewöhnlich in einen kegelförmigen Fuß, mit dem sie sich im
Sande fortschieben können. Die meisten finden sich im Meere.