Full text: Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel (Theil 3)

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Rippen versehen, in 2 Hälften theilbar und sowohl mit dem 
stehen gebliebenen Kelche, als auch mit den beiden auseinander 
fahrenden Griffeln gekrönt. Die beiden Samen sind fast halb¬ 
kugelförmig, auf der gewölbten Seite Srippig, auf der ebenen 
mit einer kaum bemerkbaren Längsfurche bezeichnet, jeder an 
einem eigenen Samenstielchen befestigt. Der Genuß der ganzen 
Pflanze ist nicht nur dem Menschen, sondern auch allen Thieren 
höchst gefährlich. Die Wurzel erzeugt Berauschung, Schwindel, 
unüberwindliche Neigung zum Schlafe, Wahnsinn, Zuckungen in 
den Gliedern, heftige Magenschmerzen, ungemein starkes Klopfen 
in der Herzgrube, schwarze Flecken auf der Haut, Blindheit, 
Blutfluß aus Nase, Mund, Augen Ohren rc und oft den Tod, 
der bisweilen plötzlich erfolgt. Pflanzensäuren sollen das beste 
Mittel gegen diese Wirkungen sein. Das Kraut ist übrigens auch 
arzneilich. 
2. Die Gleiße oder Hundspetersilie (IX. 16.) wird oft 
mit der echten Petersilie verwechselt, woraus leicht Unglücksfälle 
entstehen können, indem die Hundspetersilie giftig ist. Man 
merke daher auf folgende Unterschiede. 
Gleiße. Petersilie. 
Wurzel, einjährig, nur einen 2 jährig, mehrere Stengel trei- 
Stengel treibend, bend. 
Stengel, röhrig, schon bei den markig, später entstehend, 
jüngsten Pflänzchen bemerkbar, 
fast immer mit einem bläulichen 
Reife bedeckt, 
Blätter, oben matter, dunkler auf beiden Seiten leuchtend, 
gefärbt, unten glänzend, ge- blasser, wohlschmeckend und 
schmack- und geruchlos, oder riechend, 
knoblauchartig riechend, 
Allgem. Hülle, fehlend, einblättrig. 
Besondere Hülle, einseitig, vielblättrig mit kurzen, borsten¬ 
dreiblättrig, hangend mit linien- förmigen Blättchen, 
förmigen Blättchen, die länger 
sind als die Strahlen der Döld- 
chen, 
3. Der Wasserfenchel (IX. 27.) hat längliche Früchte, die 
gegen die Schwindsucht benutzt worden sind. Das Kraut soll 
giftig auf die Pferde wirken. 
4. Der gefleckte Schierling (IX. 15.), welcher besonders 
am untern Theile seines Stengels dunkelroth gefleckt ist, wächst 
an Gräben, auf Wiesen und in Gärten, wird 3 bis 4' hoch, 
1" dick. Die Blätter gleichen der Petersilie, riechen aber wie 
Pastinak und haben rothgefleckte Stiele. Die ganze Pflanze ist 
sehr giftig, wird aber in der Arznei gebraucht.
	        
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