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webe, läßt sich pulvern, ist sehr leichtflüssig, löst sich in Salpe¬
tersäure auf und wird durch Wasser niedergeschlagen. Es kommt
im Ganzen nur selten vor, z. B. im Erzgebirge, dem Schwarz¬
walde und Harze, in Hanau. Norwegen rc Seiner Leichtflüssig-
keit wegen wird es in Verbindung mit Zink, Messing und Zinn
zum Schnell-Loth benutzt, in Verbindung mit andern Metallen
auch zu Metallspiegeln, Abdrücken von Münzen, in der Arznei,
zur Bereitung des unechten Malersilbers, des Spanischweiß rc.
>3. Das Wasserblei, Molybdän, ist bellbleigrau, metal¬
lisch glänzend, abfärbend, wird in Schlesien. England, Schweden,
Norwegen rc. gefunden und zu groben Bleistiften, Schmelztie¬
geln, zur Bereitung von blauer Farbe, zum Policen des Stah¬
les rc. angewendet.
Vierter H a u p t t h e i l.
Anthropologie oder Lehre vom Menschen.
(Kindersieund k. Anhang Vlll.)
§. 12,.
Vorzüge des Mlenfchen.
(Kdrfr. I. S. 297. und Nr. 87. S. 72.)
Der Mensch steht als das größte Wunder der Allmacht
und Weisheit Gottes da. Die ganze Natur ist zu seinem Ver¬
gnügen und Nutzen geschaffen. Um seinetwillen geschieht es,
daß die Erdoberfläche mit tausend Farben bemalt ist, daß sich das
Pflanzenreich entwickelt, die Thiere leben und regen, die Minera¬
lien aus den Eingeweiden der Erde hervorgehen, und daß tausend
mit Schätzen beladene Schiffe die Ebenen des großen Weltmee¬
res pflügen. Scheinen nicht alle Elemente um das Vergnügen
zu streiten, ihm nicht nur das Nothwendige, sondern auch das
Angenehme und Nützliche zu verschaffen? — Welches andere
Wesen außer ihm bewundert die unzählige Menge der Sonnen,
die in den unermeßlichen Räumen des Firmaments schwimmen?
— Er allein erkennt und empfindet, daß Gott diese ganze Welt
nur aus Liebe geschaffen hat. Sollte er es wagen, von seinem
Lobe zu schweigen? Die Luft, welche er athmet, das Licht, wel¬
ches ihm leuchtet, die Thiere und Pflanzen, welche ihn ernähren,
diese Quellen, aus denen er Leben und Gesundheit in vollen
Zügen trinkt, die Blumen, deren Anblick ihn ergötzt, und deren