Full text: Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel (Theil 3)

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2. Das Perlhuhn, größer als ein Huhn, grau, fein weiß 
getüpfelt, auf dem Kopfe ein schwieliges Horn, stammt auS 
Afrika und wird der Seltenheit wegen unter den gemeinen Hüh¬ 
nern gehalten. 
3. Der Pfau, in Ostindien einheimisch, wird bei uns nur 
zum Vergnügen gehalten, hat ein wunderschönes Gefieder und 
einen prächtigen Schwanz, den er radförmig ausbreiten kann, ei¬ 
nen fleischigen Kamm auf dem Kopfe und fleischige Kehllappen, 
häßliche Füße (Kdrfr. ü. Nr. 25.) und ein widerliches Geschrei. 
4. Das Truthuhn, auch welsches, kalikutsches oder 
Piphuhn, Puthe und Kurre genannt, von der Größe einer 
Gans, Kopf und Hals mit Fleischlappen, über dem Schnabel ein 
Fleischzäpfchen, stammt aus Nordamerika und wird seines wohl¬ 
schmeckenden Fleisches wegen auf vielen Höfen gehalten. Di 
rothe Farbe und das Pfeifen kann der Puther nicht leiden und 
erhebt daher ein kauerndes Geschrei, so oft er pfeifen hört. 
5. Der Fasan, im südöstlichen Asten zu Hause, hat weder 
Kamm noch Bartlappen, sondern nur einen nackten Ring um die 
Augen und einen lang zugespitzten Schwanz. Man unterscheidet 
gemeine, Gold- und Silberfasanen. Des wohlschmeckenden 
Fleisches wegen werden die Fasanen in Fasanerien seingehegten 
Lustwäldchen) gehalten. 
B. Die Wildhühner haben einen nackten, warzigen Fleck 
nahe an den Augen, leben in Feldern und Wäldern, nähren sich 
von allerhand Beeren, Körnern, Kräutern, Baumknospen und 
Gewürm. Im Fliegen sind sie nicht sehr geschickt, halten auch 
nicht lange aus, lausen aber ungemein schnell. Beim Auffliegen 
machen sie ein starkes Geräusch. Das Fleisch der meisten ist 
wohlschmeckend In den übrigen Merkmalen stimmen sie mit 
den eigentlichen Hühnern überein. 
1. Das Rebhuhn im mittleren Europa und in den gemä¬ 
ßigten Gegenden des asiatischen Rußlands, von der Größt einer 
kleinen Taube,, hat ein aschgraues, schwärzlich und röthlich ge¬ 
mischtes Gefieder, auf der Brust einen kastanienbraunen Fleck, 
einen rostrothen Schwanz und hält sich im Getreide auf, wo es 
wegen des Fleisches geschossen wird. Das Weibchen legt 16 bis 
20 schmutzig grünlichweiße Eier in einer Vertiefung des Ackers. 
2. Die Wachtel sKdrfr. ll. Nr. >5.), ziemlich eben so groß, 
braun, schwarz gewellt, hat keinen kahlen Fleck, sondern nur ei¬ 
nen gelblichweißen Strich über den Augen, ritzenförmige Nasen¬ 
löcher, die mit einer sehr schlecht aufgeblasenen Haut überzogen 
sind, hält sich im Getreide auf, wo sie besonders zur Erntezeit 
sehr laut schlägt, und kommt im Spätfrühling in so ungeheuren 
Schaaren aus den heißen Ländern nach Europa, daß man sie da, 
wo sie sich zum Ausruhen niederläßt B. auf der Insel Capri 
bei Neapel), zu vielen Tausenden sängt, und im Herbste, wenn 
sie fortzieht, ebenso. 
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