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aber dem Kelche eingefügt und mit rundlichen, zweifächerigen
Staubkölbchen versehen sind. Der Fruchtknoten saus dem
sich später der Apfel bildet) steht unter dem Kelche und trägt 5
fadenförmige Griffel von der Länge der kürzern Staubfäden
mit einfacher, flach niedergedrückter, länglichrunder und mit einer
Längesfurche bezeichneten Narbe.
Die Frucht ist ein fast kugelrunder, niedergedrückter, an
zbeiden Enden fast kegelförmig vertiefter und mit dem bleibenden
Kelche gekrönter, fächeriger Apfel (Hdb. l. §. 5. D. — Kdrfr.
I. Nr. 13.). In jedem Fache befinden sich 2 eiförmige, zusam¬
mengedrückte, zugespitzte Samenkerne, von denen sich jedoch
uweilen nur einer ausbildet.
Der Apfelbaum wird selten in Wäldern wild angetroffen,
aber' häufig in Gärten gezogen. Der wilde hat Dornen, die dem
kultivirten fehlen. Seine Blüthen erfreuen uns im Mai, seine
Früchte, deren es eine große Menge Spielarten giebt, im
Sommer.
J Die Aepfel werden roh, gebraten, in Mußform rc. ge¬
gessen; auch bereitet man eine Art Wein, den Eider oder Apfel¬
wein, daraus.
Wie werden die Wildlinge veredelt? — Wodurch unter¬
scheidet sich der Apfelbaum von dem Birnbaum? (Hdb. I. § 50.
v.). — Nennet andere Bäume! sHdb. I. §. 45. D.). — Was
haben die Bäume mit einander gemein?— Wodurch unterschei¬
den sie sich von den übrigen Pflanzen? — Solche Pflanzen,
die nur einen holzigen Stamm haben, heißen Bäume.
§. 55.
Die gemeine Johannisbeere.
Die gemeine Johannisbeere hat eine holzige, ästige
Wurzel, welche viele lange Wurzelfafern austreibt.
Der holzige Stengel breitet sich gleich über der Erde in
viele unbewaffnete Aeste aus, oder es kommen gleich mehrere
Stämmchen aus der Wurzel. Die zahlreichen Aeste sind unbe¬
waffnet söhne Dornen oder Stacheln), wechfelweis stehend und
mit einem braunen Oberhäutchen überzogen. Die Knospen
stehen auch abwechselnd; die unteren bringen Blätter, die oberen
Blätter und Blüthen.
Die langgestielten Blätter stehen wechfelweis, sind stumpf¬
fünflappig, am Grunde herzförmig, am Rande grob-sägenartig,
auf der Oberseit kahl, auf der Unterseite blasser und — vorzüg¬
lich an den Adern — mit kurzen zerstreut stehenden Haaren be¬
setzt. Die rinnenförmigen Blattstiele sind weichhaarig.
Die Blüthen entwickeln sich mit den Blättern zugleich und
bilden einfache, nebenblättrige, kahle, überhangende Trauben.