Dritte Abtheilung.
Geschichte.
(Kdfrd. I. Anh. II.) *
Einleitung.
®te Geschichte soll uns so recht lebendig das Walten der gött¬
lichen Vorsehung vor die Seele führen, wie sich dasselbe in
der Leitung der Menschheit überhaupt, insbesondere aber in den
Schicksalen ganzer Völker und einzelner Menschen offenbaret.
Dafür ist auch das Gemüth des Kindes schon empfänglich. Nach¬
dem es den nöthigen Vorbereitungs-Unterricht erhalten hat, kann
getrost der erste Geschichtsunterricht beginnen. Man hat in der
neueren Zeit den elementarischen Grundsatz „vom Nahen zum
Entfernten" dergestalt auf den Geschichtsunterricht in Volksschu¬
len angewendet, daß man die Geschichte mit den Ereignissen der
Gegenwart beginnt und dann rückwärts durch die mittlere Ge¬
schichte zur alten hinaufsteigt. Dies ist jedoch eine Verkennung
jenes Grundsatzes sowohl, als des kindlichen Wesens. Nicht ge¬
rade, was in der Gegenwart geschieht, liegt immer dem Kinde
nahe, sondern was mit seinem Sinne und Geiste übereinstimmt.
In der Weltgeschichte spiegelt sich die Geschichte des einzelnen
Menschen, und da liegt das Kindesalter der Menschheit dem
Kinde näher, als die Geschichte der Gegenwart. Man erzähle
ihm David's Kampf mit dem Riesen Goliath und die Revolution
in Krakau: wovon wird das Kind mehr angezogen werden? —
Fangen wir doch die Religionsgeschichte nicht mit Ronge und
* Bei der Ausgabe d. Kdfrds. f. d. Prov. Preußen ist in Stelle der
deutschen die Preußische Geschichte eingeschaltet.