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Die Ritter alle schauen gar ernst und treu darein. —
O Froben dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein!
Der Kurfürst ruft nur leise: „Ha! war das so gemeint?"
Und dann nach Feldherrn Weise: „Run vorwärts in den Feind!"
M inding.
264. Der Dörfflinger.
5, Der Dörfflinger war ein Schneidergesell';
Doch nimmer ließ es ihn rüh'u.
Er dacht' an Andres als Nadel und Ell'. —
„Was aber, was soll ich thun?"
Da kam er beim Wandern die Kreuz und Quer
10. Zum Fährmann bei Tangermünd';
Hinüber wollt' er, sein Beutel war leer —
„Lump, zahle, sonst pack' dich geschwind!"
„Ihr nehmt doch dort die Kerle mit,
Es bezahlt euch ja keiner nicht." —
15. „Das sind auch keine Schneiderböck' nit,
Sind Kriegsleut'; Respekt drum, du Wicht!"
Die Lippen biß er, verhöhnt blieb er steh'n
Und fluchte grimmig für sich:
„Ihr Schufte, das soll mir nicht zweimal gescheh'n!
20. Ich zkig's, was sich schicket für mich."
Da wird er ein rascher Reitersmann,
Zum Teufel warf er die Ell',
Dafür packt er 'nen Degen an,
Den schwang er gewichtig und schnell.
25. Bald hat er ein Regiment kommandirt.
Zuletzt ward er Feldmarschall,
Da hat ihn kein Fährmann mehr abgeführt,
Sie respektirten ihn all'.
Ein Gott den Soldaten, ein Teufel im Streit,
Z0. Wie maß er der Schwedischen Heer
Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit'!
Die eiserne Elle war schwer.
Drum sag' ich: Keiner steh' still in der Welt,
Wen's antreibt, nur vorwärts, schnell!
35 Wer ein Held kann werden, der werd' ein Held,
Und wär's auch ein Schneidergesell'!
Fr. v. Sallet.
265. Bilder aus dem Norden.
Wenn in den Feldern die Kornblumen blühen und
in den Gärten die Johannisbeeren reifen, dann sind die
Tage recht lang und die Nächte recht kurz. Die spar-
40. same Hausmutter läßt die Lampe ruhig stehen, ohne sie
anzuzünden; die Kinder spielen auf den Straßen und