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so magst du im Winter tanzen,
let, soll auch nicht essen"
Wer nicht arbei-
5.
36. Rüstigkeit.
Frisch gethan und nickt gesäumt!
Was im Wes liegt weggeräumt!
Was dir fehlet, such geschwind!
Ordnung lerne früh, mein Kind!
Aus dem Bett und nickt gesäumt!
Nicht bei Hellem Tag geträumt!
Erst die Arbeit, dann das Spiel!
Nack der Reise kommt das Ziel.
Scknell besonnen, nicht geträumt!
Nickts vergessen, nickts versäumt!
Nickts blos oben hin gemackt!
Was du thust, darauf gib Ackt!
37. Sprüchwörter.
1. Kommt Zeit, kommt Rath. 2. Kauft in der Zeit, so habt
10. ihr in der Noth. 3. Man muß das Eisen schmieden, wenn es
warm ist. 4. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. 5 Ord¬
nung lerne; sie gefällr und ersparet Müh' und Geld. 6. Müßig¬
gang ist aller Laster Anfang. 7. Mancher möckte leben und essen,
aber er hat das Arbeiten vergessen. 8. Junge Müßiggänger, alte
15. Bettler.
38. Die Pfirsiche.
Ein Landmann brachte aus der Stadt fünf Pfir¬
siche mit, die schönsten, die man sehen konnte. Seine
Kinder aber sahen diese Frucht zum ersten Male. Des¬
halb wunderten und freuten sie sich sehr über die schönen
20. Aepfel mit den röthlichen Backen und dem zarten Flaum.
Darauf vertheilte sie der Vater unter seine vier Kna¬
ben, und eine erhielt die Mutter.
Am Abende, als die Kinder in das Schlafkämmer¬
lein gingen, fragte der Vater: „Nun, wie haben euch
25. die schönen Aepfel geschmeckt?"
„Herrlich, lieber Vater," sagte der älteste. „Es ist
eine schöne Frucht, so säuerlich und so sanft von Ge¬
schmack. Ich habe mir den Stein sorgsam aufbewahrt,
und will mir daraus einen Baum erziehen."
30. „Brav!" sagte der Vater, „das heißt haushälterisch
auch für die Zukunft gesorgt, wie es dem Landmanne
geziemt!"
„Ick habe die meinige sogleich aufgegessen," rief
der jüngste, „und den Stein weggeworfen, und die Mut-
35. ter hat mir die Hälfte von der ihrigen gegeben. O das
schmeckte so süß und zerschmolz einem im Munde!"
„Nun," sagte der Vater, „du hast zwar nicht sehr
klug, aber doch natürlich und nach kindlicher Weise ge-