besten Erfolge, Nach zwei Jahren war er ein reicher Mann;
seine Kinder, alle versorgt und glücklich, genossen nun mit ihm
und seiner Frau eine Glückseligkeit, welcher nichts gefehlt ha¬
ben würde, wenn es den unausgesetzten Nachforschungen des
Sohnes gelungen wäre, jenen verborgenen Wohlthäter zu ent¬
decken, welchem sie ihr Glück gänzlich zu verdanken hatten.
Endlich fand er ihn an einem Sonntage, da er des Morgens al¬
lein am Hafen spaziren ging. Robert eilte auf ihn zu und fiel
vor ihm nieder. Welch ein Auftritt! Der Unbekannte wollte sich
nicht zu erkennen geben; Robert aber rief schluchzend aus:
„Sie sind der Befreier meines Vaters! Sie, edler Mann, sind
der Schöpfer unseres Glücks !a Robert vergoss Thränen des
Dankes und der Freude und überhäufte den Unbekannten mit
Danksagungen. Eine Menge Volks war Zeuge dieses rührender»
Auftrittes, und indem sich Robert an seine Mitbürger wendet, um
sie mit seinem Wohlthäter bekannt zu machen, reisst sich die¬
ser los und verschwindet unter der Menge. Der junge Robert
war ausser sich: man führte ihn nach Hause, wo endlich eia
Strom von Thränen ihn nach und nach beruhigte.
Erst nach dem Tode dieses Unbekannten erfuhr man, ganz
von ungefähr, dass er der Präsident von Montesquieu gewesen
sei, einer der vortrefflichsten französischen Schriftsteller. Seine
Schriften haben ihn unsterblich gemacht; aber diese einzige
schöne That macht ihm mehr Ehre, als sie alle, wenn sie auch
mit der grössten Weisheit geschrieben wären.
ir7. Der arme alte Richard, oder die Kunst,
reich zu werden.
Benjamin Franklin wurde 1706, den 17. Januar, zu Boston
in Nordamerica geboren. Früh war er seinen unbemittelten Eltern
im Lichteziehen und Seifensieden behülflich, welchem Geschäfte ec
sich denn auch widmen sollte. Schon in seinem eilften Jahre las
er so gern, daß er alles Geld, welches er bekam, auf den Ankauf
von Büchern verwandte. Er las aber nicht zum Zeitvertreib, son¬
dern um seinen Geist mit nützlichen Kenntnissen zu nähren und
seinen Verstand auszubilden. Als er zwölf Jahre alt war, erlernte
er 'bei seinem Bruder die Buchdruckeckunst. In seinem siebenzehn¬
ten Jahre reifte er nach Philadelphia, arbeitete daselbst bei einem
Buchdrucker, las lehrreiche Bücher, übte sich in Anfertigung schrift¬
licher Aufsätze und bildete sich immer mehr zu einem verständigen,
einsichtsvollen Manne. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts
erfand er den Blitzableiter. Bei seinen Mitbürgern gewann er
solches Ansehen und Vertrauen, daß er mehrere Male in wichtigen
Staatsangelegenheiten nach England und Frankreich geschickt wurde.
Er starb am 17. April 1790. Seine Schpiften enthalten einen