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den Niederlanden sich losrissen. Der erste König war Leo-
pold I. aus dem Hause Sachse n-Koburg.
§- 35.
Grenzen.
Das Königreich Belgien, bestehend aus den ehemals
Niederländischen Provinzen Süd-Brabaut, Ost-Flan-
dern, West-Flandern, Hennegau, Namnr und
L ü t t i ch, grenzt im N. an die Nordsee und an H o l l ^ n d ^
im O. an Deutschland und namentlich an Preussische
Provinzen und im S. und W. an Frankreich. Nur eine
Strecke von etwa 8 Deutschen Meilen bespült die Nordsee,
und innerhalb dieser Strecke befindet sich keine bedeutende
Fluß-Mündung.
§• 36.
Größe.
Der Flächenraum dieses Königreichs beträgt zwar
nur 530 Q.-Meilen, allein es wohnen aus demselben 4,500,000
Menschen, so daß demnach mehr als siebentausend Bewohner
auf die Q.-Meile kommen, eine Volksdichtigkeit, welche die
größte in Europa ist, und welche selbst die von Frankreich,
das bereits zu den am dichtest bevölkerten Ländern nnsers
Erdtheils gehört, sast um das Doppelte übersteigt.
§. 37.
Oberfläche.
Bedeutende Gebirge hat Belgien nicht, nur einzelne
Züge des Ardenner Waldes erheben sich noch in dem süd-
lichen und östlichen Theile des Landes. Die Maas und die
Scheide, mit einer großen Menge von kleinen Zuflüssen, be-
wässern das Land reichlich, das überdies viele Teiche, Sümpfe und
Moore hat und von zahlreichen Kanälen durchschnitten wird.
§. 38.
Klima:c.
Das Klima Belgiens ist im Allgemeinen das des
mittleren Deutschlands, die Luft ist trockener und weniger
von feuchten Nebeln erfüllt, als in den Niederlanden. Der
Boden ist nur so weit sür den Ackerbau unergiebig, als die
Ardennen ihre Arme ausstrecken. Getreide-, Flachs- und
Gartenbau sind die vorzüglichsten Beschäftigungen des Land-
mannes, während die Viehzucht weniger kultivirt wird. Da¬