Full text: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

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Anderen Respect flößt der Herr Lämmerjäger seiner Nachbarschaft 
ein, der in den Tyroler- und Schweizer-Gebirgen daheim ist. Denn 
mit seinen ausgespannten Flügeln bedeckt er eine Länge von 8—9 Fuß, 
und er ist stark genug, Gemsen, Ziegen und Kinder anzupacken, zu 
überwältigen und davon zu tragen. 
Der größte unter allen Vögeln, die fliegen können, ist ein Lands¬ 
mann des Kolibri, der Kondur. Dieser mißt mit ausgespannten Flü¬ 
geln 16 Fuß; seine Flügelfedern find vorn einen- Finger dick, also, 
daß man schön Fractur damit schreiben könnte, und das Rauschen seiner 
Flügel gleicht einem fernen Donner. 
Jedoch der allergrößte Vogel ist der Strauß in den Wüsteneien von 
Asien und Africa, der aber wegen seiner Schwere und wegen der 
Kürze seiner Fittiche gar nicht fliegen kann, sondern immer auf der 
Erde bleiben muß. Doch trägt er seinen Kopf 9—10 Fuß hoch in 
der Luft, kann weit umher schauen, und könnte wie ein guter Freund 
neben einem Reiter auf seinem Roß herlaufen und mit ihm reden, 
wenn ihm nicht Vernunft und Sprache versagt wären. 
In Asien lebt eine Art von Hirschen, Zwerghirschlein genannt, 
deren Füßchen einen Finger lang und so dünn sind wie der Stiel 
einer kölnischen Tabakspfeife. Das Spitzmäuslein, ebenfalls in Asien, 
wiegt ein halbes Quentchen und ist das kleinste unter allen bekannten 
Thieren, die auf vier Beinen gehen und ihre Jungen säugen. Der 
Elephant aber ist 12—14 Fuß hoch, 15—17 Fuß lang, wiegt seine 
7000 Pfund; und ein fleißiger Schüler soll mir ausrechnen; wie viel 
Spitzmäuslein müßte man haben, die zusammen so schwer sind, als 
kin einziger Elephant? 
Das kleinste Thierlein auf der Erde hat auch mit dem stärksten 
Vergrößerungsglase wohl noch kein Mensch gesehen. Aber das größte 
Thier ist der Wallfisch, der bis zu einer Länge von 120 Fuß wachsen 
kann und seine 1000 Centner und darüber wiegt.
	        
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