höhere Kräfte von dem Himmel gesandt, damii er nicht unterliege,
sondern an dem Ziele frohlocke.
Der Tugendpfad ist Anfangs steil, I Doch weiterhin fuhrt er zum Heil
Voll Kampfes und voll Leiden; I Und zu des Himmels Freuden.
* 77. Die
Mutterauge, Mutterblick,
Vorwärts schaut er und zurück;
Nichts geschieht in Haus und Feld,
Drauf fie nicht schon Acht bestellt.
Mutterfinn und Mutterherz
Sinnt und fühlet allerwärts!
Jedes Leid und jede Lust
Theilt fie in der treuen Brust.
Mutterliebe, Muttertreu'
Wird mit jedem Morgen neu;
Mutter.
Lehren, Wehren, Nähren ist
Ihr Geschäft zu jeder Frist.
Muttersorge, Mutterpflicht
Rastet selbst am Abend nicht;
Mit den Engeln in der Nacht
Hält fie bei den Kindlein Wacht.
Mutterlehre, Mutterhand
Zeigt uns Gott und Vaterland;
Drum erhalte ohne Bang',
Herr, mir meine Mutter lang'!
78. Ehre Vater und Mutter, auf daß es dir
wohl gehe.
Wir fleh'n für unsrer Eltern Leben
Dich, aller Menschen Vater! an;
Du hast fie uns zum Heil gegeben,
Sie leiten uns auf Deiner Bahn.
Von ganzem Herzen danken wir
Für Deine Vaterliebe Dir.
Gib ihnen Deinen besten Segen
Und alles, was ihr Herz erfreut;
Beschirme fie auf ihren Wegen
In ihrer ganzen Lebenszeit.
Gesegnet sei ihr Erdenloos,
Und einst ihr Lohn im Himmel groß!
Verleih' uns stets für ihre Lehren
Ein off'nes und empfängliche Herz:
Wir wollen gern sie kindlich ehren,
Daß durch uns niemals Gram und Schmerz
Die guten treuen Eltern kränkt
Und ihre Liebe von uns lenkt.
Nach ihrem Beifall stets zu trachten,
Sie durch Gehorsam zu erfreu'n,
Auf ihre Warnung wohl zu achten,
Bescheiden gegen fie zu sein:
Das ist der Kinder höchste Pflicht,
So lehret uns Dein Unterricht.
79. Der väterliche Abschied.
Ein Vater lag, den letzten Zügen nahe, auf seinem Sterbe¬
bette. Seine Kinder: Heinrich, Christian und Marie, stan¬
den schluchzend umher. Seine alte Gattin wischte ihm den kalten