Full text: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

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K Heilige Flamme, glüh’, 
Glüh’ und verlösche nie 
Ffir’s Vaterland! 
Wir alle stehen dann 
Muthig für Einen Mann, 
Kämpfen und bluten gern, 
Für Thron und Reich! 
Handlung und Wissenschaft 
Heben mit Muth und Kraft 
Ihr Haupt empor! 
Krieger und Heldenthat 
Finden ihr Lorberblatt 
Treu aufgehoben dort 
An Deinem Thron! 
Sei, Friedrich Wilhelm, hier, 
Lang’ Deines Volkes Zier, 
Der Menschheit Stolz! 
Fühl’ in des Thrones Glanz 
Die hohe Wonne ganz, 
Liebling des Volks zu sein: 
Heil, König, Dir! 
N2. Gespräch über Ordnungsliebe. 
Karl. Leihe mir deinen Bleistift, lieber Ernst, den meinigen 
kann ich nicht finden! — Ernst. Ja, wenn du ihn nicht verderbst 
so will ich dir ihn leihen. 
K. O, das ist schön! nur her damit! — E. Halt nicht so 
geschwind! eher nicht, als bis du versprichst, ihn nicht zu verder¬ 
ben und ihn mir bald wiederzugeben Thue das, sonst bekommst 
du ihn nicht! 
K. Nun gut, das will ich; aber wozu das? wenn du denkst, 
daß ich ihn nicht wiedergebe, oder wofern du mich gar für einen 
Dieb hältst, dann behalte deinen Bleistift für dich. — E. Nein, 
lieber Karl, das glaube ich nicht von dir. Aber denke nur an das 
Bilderbuch, das du von mir geborgt hattest: wie war das voll 
Flecken, da ich's wieder bekam! Ohne jedoch von diesem zu« reden: 
wie lange hast du es behalten? Als ich nach sechs Wochen mir es 
endlich selbst abholte, wie lange hast du suchen müssen, bis es sich 
endlich noch unterm Bette fand... über und über voll Schmutz! 
. . . Und meine Reißfeder habe ich noch nicht wieder, so oft ich 
dich auch erinnert habe. 
K. Ach, die habe ich ganz vergessen! . . . Wo mag sie nur 
liegen? Ich will nachsehen! Du bekommst sie heute noch, wenn 
ich sie finde. — E. Nun siehst du, Karl, wo du nicht Ordnung 
hältst, kann ich dir nichts mehr leihen. Wenn du auch noch so 
viele Sachen geschenkt bekommst, so fehlen sie dir doch immer, 
wann du sie brauchen willst. 
K. Ja, das ist's eben. Wenn ich nur wüßte, wie ich's anfan- 
gen muß, so wollte ich's anders machen. — E Wenn du es mir 
nicht übel nehmen willst, lieber Karl! so will ich dir sagen, wie 
ich es mache. In meiner Kammer und in meinem Schranke habe 
ich jedem Stücke von meinen Sachen ein besonderes Plätzchen an-
	        
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