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Schweiz. 
weit der M. der Sau in die Donau, mit 9000 E., der türkischen 
St. Belgrad gegenüber. 
5) Königreich Dalmatien, längs der Ostseite des adria¬ 
tischen Meeres: Zara, feste Hauptst. mit 7000 E. Längs der Küste 
liegt eine Menge Inseln. 
Indem wir nun von Dalmatien ans das südlichste Deutschland in westlicher 
Richtung durchreisen, erreichen wir das letzte Land Mitteleuropa's, nämlich: 
IX. Die Schweiz, 700 CH M. mit 2,200,000 E., worunter -/, Pro¬ 
testanten, meistens Reformirte, und V, Katholiken, gränzt nördlich und öst¬ 
lich an Deutschland, südlich an Italien und westlich an Frankreich, gehört 
zum Hochlande Europa's und ist das höchste Land dieses Erdtheils; besonders 
erheben sich im südlichen Theile die höchsten Gebirge, unter dem Namen der 
Alpen bekannt, als deren Mittelpunct man den 10,000 F. hohen St. Gott¬ 
hard betrachten kann, in der Nähe des Ursprunges der großen Ströme Rhein 
und Rhone, von wo die Hauptstellen der schweizerischen Alpen in mehreren 
Reihen sowohl südwestlich gegen Italien als östlich gegen Deutschland laufen 
und weiter in diesen beiden angränzenden Ländern ihren Zug fortsetzen. Nach 
dem Montblanc, dem höchsten Berge der Alpen in Italien, finden sich die 
höchsten Alpenberge in der Schweiz, als: der 14,200 F. hohe M ontr osa, das 
13,200 F. hohe Finsteraarhorn, die fast 13,000 F. hohe Jungfrau, der 
12,700 F. hohe Mönch, das 13,600 F. hohe Schreckhorn rc. Was in den 
nördlichen Alpen über 8,200 und in den südlichen über 8,600 F. sich erhebt, 
ist mit ewigem Schnee bedeckt. In den nördlichen Alpengegenden hört mit 
5,600 F. der Baumwuchs und mit 3,400 der Getraidebau, in den südlichen aber 
erst mit 6,200 der Baumwuchs und mit 4,500 F. der Getraidebau auf. Im W. 
der Schweiz, längs der französischen Gränze steigt ein anderes Gebirge, der 
Jura, auf, dessen höchste Gipfel aber sich wenig über 5,000 F. erheben. Ans 
den Alpen der Schweiz entspringen viele Flüsse und nehmen von da ihren Lauf 
nach allen 4Weltgegenden, als gegen O. der'Rhone, gegen S. der Tessin 
oder Ticino, gegen O. der Inn, und gegen N. der Rhein mit der Aar. 
Unter den vielen Seen sind die beiden Gränzseen: der Genfersee an der 
italienischen Gränze, durch welchen der Rhone fließt, und der Bodensee an 
der deutschen Gränze, durch welchen der Rhein geht, am größten; unter den 
andern ganz zur Schweiz gehörenden Seen sind die größten: der Neuen- 
bnrger-, Zürcher-, Vi erwaldstädter-, Zuger-See. Mit Ausnahme 
der hohen Alpengegenden hat die Schweiz ein mildes, warmes Klima, welches 
dem Gedeihen des Obstes und Weines günstig ist. Getraide hat sie nicht hin¬ 
reichend; desto wichtiger ist die Viehzucht, besonders die Rindviehzucht. Auf den <• 
höchsten Alpen halten sich Geinsen und Steinböcke auf. An Metallen ist die 
Schweiz nicht sehr reich, so wie es auch wenig Salz gibt, doch besitzt sie ver¬ 
schiedene andere schätzbare Mineralien. Die ineisten Einwohner reden die deut¬ 
sche Sprache, in rauher, aber kräftiger Mundart; indessen wird auch in den an 
Frankreich gränzenden Gegenden französisch und in den Italien nahen Gegen¬ 
den italienisch gesprochen. Sie beschäftigen sich sowohl mit Ackerbau, vorzüg¬ 
lich in den nördlichen Gegenden, wo er auf einer hohen Stufe der Vollkom¬ 
menheit steht, als vorzüglich mit der Viehzucht und verfertigen mancherlei Fa¬ 
brícate, insbesondere Seidenband, Uhren rc. von ausgezeichneter Güte. Die 
Schweiz besteht aus 22 Cantonen, unter denen Bern der ansehnlichste ist. 
Zu den nördlichen Cantonen gehören: 1) Schaffhausen, worin 
die Hauptst. gl. N. am Rhein, mit 7000 E.; in der Nähe bei dem 
Schlöffe Laufen ist der berühmte Rheinfall. 2) Bafel, mit der 
Hauptst. gl. N. am Rhein, der ersten Handelsst. der Schweiz, mit 
vielen Fabriken, Universität und 22,000 E. 3) Solothurn mit 
gleichnamigem Hauptorte an der Aar. 4) Aargau, worin Baden,
	        
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