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Asien.
schwarze, griechische und mittelländische Meer geschieden. Auch mit Africa, von
welchem es das rothe Meer scheidet, hängt Asien theils durch eine schmale
Landenge zusammen, theils wird es durch das rothe Meer davon getrennt. Auf
allen übrigen Seiten stößt Asien an's Meer, nämlich nördlich an das Eis»
meer, östlich an das große Weltmeer und südlich an den indischen Ocean.
An seiner nordöstlichen Spitze ist es nur durch eine Meerenge von America
getrennt. Weit höhere und größere Gebirge, als in Europa, erheben sich in
Asien, ja hier sin) die höchsten Berge der Erde. Die Hauptmasse der Gebirge
befindet sich in dem mittlern Asien, welches ein ungeheuer großes Hochland rst
und sowohl in seinem Innern, als auch an seinen Rändern, mächtige Gebirge
hat, von welchen wir in dem östlichen Theile dieses Hochlandes das Himmels¬
gebirge (Thianschan, auch Mus tagh), den Kuen-Lun, die tibetischen
Gebirge, den Himalaya mit dem über 26,000 F. hohen Dholagir oder
Dhawalagiri, dem höchsten Berge der ganzen Erde, und in dem westlichen
Theile den Belur-Tagh, Hindukusch, Ararat, Kaukasus, Taurus
re. re. nennen. In diesem Hochlande liegen die Quellen aller großen Ströme
Asiens und bilden, indem sie sich nach allen 4 Weltgegenden herabstürzen, die
Übergänge von diesem Hochlande zu den am Fuße desselben sich ausdehnenden
Flach- und Tiefländern Asiens, von denen Sibirien das größte ist. Getrennt
von der Gesammtmasse des Hochlandes erheben sich jenseits dieser Flachländer
noch mehrere Gebirge, wohin der Sinai, die Gebirge Arabiens und Indiens,
ferner der Ural gehören. Von Asiens großen Strömen ergießen sich in das
Eismeer der Ob, Jenisei, Lena und" andere; in den großen Ocean der
Anadyr, Amur, Hoangho (gelber Fluß) und Iang-tse-Kiang
(blauer Fluß); in den indischen Ocean der Maykaung oder Menam-
Kom, auch Kambodscha genannt, Menam,Jrawaddy,Bramaputra,
Ganges, Indus, Euphrat und Tigris; in das caspische Meer der
Kur und Ural, Gränzfluß Asiens, und in den Aralsee der Amu und Syr.
Die größten Seen sind: das caspische Meer, größer als der preuß. Staat,
der Aral und Baikal.
Da der nördlichste Theil Asiens bis an das Eismeer und der südlichste
bis über den Äquator reicht; so findet man hier die kältesten und wärmsten,
die unfruchtbarsten und fruchtbarsten Länder, und nicht allein die Produkte
Europa's, sondern auch solche, welche nur in der heißen Zone fortkommen. Es
leben hier die größten Landthiere, z. B. der Elephant und das Rhinoceros, die
grimmigsten Raubthiere (Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden), die größte und
dem Menschen an Gestalt ähnlichste Affenart (Orang-Utang), die größten Vögel
(Strauß und Casuar), viele andere durch ihre Gestalt, Farbe und Stimme aus¬
gezeichnete Vögel, die größten und giftigsten Schlangen (Riesen-, Brillenschlan¬
gen) und andere merkwürdige Amphibien (Krokodille, Schildkröten), die man¬
nigfaltigsten Fische und Muscheln (Porzellan- und Perlenmuscheln), und die
Seide macht ein wichtiges Erzeugniß aus. In den südlichen Gegenden vertritt
Reiß die Stelle des Getraides, und unter den andern Produkten des Pflanzen¬
reichs nennen wir die vielerlei Palmenarten, Pisangs und Bananen, welche
vielen Menschen ihre Nahrung geben, die wirksamsten Arzneigewächse, die kräf¬
tigsten Gewürze, den besten Kaffee und Thee, Gummi- und Balsambäume,
Färber-, Tischler- und Schiffbauholz von der besten Art, das so nützliche Bam¬
busrohr rc. Das Mineralreich liefert sehr viel Gold, besonders das Uralge¬
birge, und die besten Diamanten, die feinste Porzellanerde finden sich in Asten.
Die Einwohner, deren Zahl über 600 Millionen beträgt, bestehen aus
den verschiedensten Völkerschaften nnt eigenen Sprachen, Sitten und Gebräu¬
chen. Zn Ostast'en ist der Genuß des Thees und das Opiumrauchen, in Süd¬
asien des Betelkauen sehr verbreitet. Zm grauen Alterthume war Asten der
gebildetste und aufgeklärteste Theil der Erde. Von ihm gieng die Erleuchtung
über die ganze übrige Welt aus. Hier bildete sich zuerst dw Schriftsprache; hier