Südafrica. 
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staaten, worunter Uschauti mit der von 50,000 Menschen bewohn¬ 
ten Hauptst. Kumassie einer der mächtigsten ist. Mehrere europäische 
Nationen und die Nordamericaner haben hier Besitzungen, von denen 
die Briten auf der Si erra-Leo na-Küste die St. Freetown 
(spr. Frihtaun) oder Freistadt und die Nordamericaner die St. Libe¬ 
ria angelegt haben. 
C. Südafrika. 
1) Nieder-Gniuea, längs dem äthiopischen Meere, südlich von 
Ober-Guinea und östlich an das unbekannte innere Africa stoßend, 
ein noch sehr unbekanntes Land, dessen Inneres von vielen Gebirgen 
durchschnitten und von dem großen Strome Zaire oder Congo 
durchströmt wird, ist gleichfalls von Negern bewohnt und besteht aus 
verschiedenen Staaten; auch haben hier die Portugiesen bedeutende 
Besitzungen, worin die Hauptst. San Paolo de Loanda. Im Ne¬ 
gerstaate Congo ist die Hauptst. Sau Salvador oder Congo 
mit 24,000 E.' 
2) Das innere Südafrica, ein ungeheuerer Länderraum, wel¬ 
cher sich von den Südgränzen Sudans und Habessiniens bis zum 
Caplande und von den Ostgränzen der beiden Guineas bis zu den 
Westgränzen der Ostküstenländer und zum indischen Ocean erstreckt 
und den Europäern fast ganz unbekannt ist. Hierher versetzt man das 
problematische (unkündbare) Mondgebirge, den fast 15,000 
F. hohen Berg Zambi, den merkwürdigen See Kuffua, das Ge- 
birg Lupata und westlich von demselben den großen See Marawi, 
von dessen Dasein man noch keine sichere Nachricht hat. Hier fließen 
die großen Ströme: der Zambese in den indischen und der Orange 
in den atlantischen Ocean, und hier leben viele, meistens noch ganz 
rohe Völkerschaften, z. B. die Gallas, eins der wildesten Völker 
Africa's, Neger in verschiedenen, ganz despotischen Staaten vereint, 
Kaffern, Hottentotten und Buschmänner, letztere eins der 
verworfensten und elendesten Völker der Erde. 
3) Die Südostküstenländcr Zangurbar, Mozambik, 
wo die Portugiesen Besitzungen haben, Sen a und Sofa la, längs 
dem indischen Ocean. Südlich von den beiden letzter» bis zum Cap¬ 
lande wohnen gleichfalls längs diesem Ocean verschiedene Kaffern- 
völker, wo ausgewanderte holländische Bewohner des Caplandes 
in den neuesten Zeiten unweit des Hafens Natal einen unabhän¬ 
gigen Staat errichtet haben, welchen aber jetzt die Briten wieder 
ihrer Herrschaft unterwerfen. Auch bemühen sich europäische Missio¬ 
näre, hier das Christenthum auszubreiten. 
4) Das Capland, 6500 sZ M. mit 150,000 E., die Südspitze 
Africa's einnehmend, mit vielen Flüssen und Gebirgen und dem be¬ 
kannten Borge birg der guten Hoffnung, welches diesen Namen 
von den Portugiesen erhielt, die im 15. Jahrhundert einen neuen 
Schlez Denkfreund. 15
	        
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