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so zu gehn, daß sich E. zwischen ihm und dem Feuer
befände. In dem Falle könnte E. die ganze erleuchtete
Hälfte des M. sehen. Käme hingegen M. auf eben die
Cirkellime, auf welcher E. ginge (sey es nun vor oder
hinter ihm): so könnte E. nur ein Viertel von ihm
erleuchtet sehen, »ocil das andre erleuchtete Viertel von
ihm abgekehrt wäre. — Gerade so verhält es sich mit
dem Monde. Wir when daher bald seine ganze erleuchtete
Hälfte, bald nur einen Theil derselben; bald verschwin¬
det er ganz aus unsern Augen, weil er die Schattenseite
uns zukehrt. Im letztern Falle haben wir Neumond.
Nach diesem folgt: das erste Viertel, der Vollmond,
und das letzte Viertel. Kommt der Mond in gerader
Linie zwischen die Sonne und Erde (welches nur iin
Neumonde geschehen kann) so haben wir eine Sonnen-
finsterniß; denn der Mond bedeckt die Sonne zum Theil
oder ganz. Kommt die Erde zwischen Sonne und Mond
(welches nur im Vollmonde geschehen kann) so haben
wir eine Mondsftnsterniß; denn die Erde läßt die Son¬
nenstrahlen nicht auf den Mond fallen. Diese Verfin¬
sterung hat man auf viele Jahre hinaus berechnet, und
schon langst haben Sternkundige vorausgesagt,- daß wir
im Jahre 1847 am gten Octbr. eine totale (gänzliche)
Sonnenftnsternlß haben werden.
Da der Mond in Jahr und Tagen sich
beyläufig z w ö l f m a l u in die Erde schwingt
und sich eben so oft im vollen Lichte zeigt:
so gab das Veranlassung, das Jahr in 12
Monden oder Monate zu theilen. Da fer¬
ner vom Neumonde bis zum ersten Viertel,
vom e r st e n V i e r t e l bis z u m Vollmonde u.
s. w. jedesmal ungefähr 7 Tage verfließen,
so- theilte man nach diesen Erscheinungen
daö Jahr in 5 2 st-söentägige Wochen. Die
Länge des ganzen Jahres aber wird nicht
n a eh d e m M 0 n d e, sondern nach den, ü tu lauf
der Erde u m die Sonne bestimmt.
Nach