i. Die Natur des Vaterlandes.
1. Die Produkte unseres Vaterlandes.
«^ie Geschöpfe Gottes: Menschen, Thiere, Pflanzen, Mineralien
sind über den ganzen Erdball verbreitet, und keine Gegend ist so arm
und vernachlässigt, daß nur todtes Gestein daselbst gesunden würde.
Allein es kann auch nicht allenthalben Alles angetroffen werden. Das
eine Land ist reich an diesen Schätzen, das andere an jenen, und eines
soll dem anderen mit seinen Erzeugniffen aushelfen.
Unser Deutschland hat die glückliche Lage in der gemäßigten Zone.
Es wird weder *von einer versengenden Hitze, noch von einer erstarrenden
Kälte heimgesucht. Und es ist darum ein gesunder Wohnplatz für Men¬
schen und Thiere. Sein Boden bringt eine Fülle von nützlichen Gewäch¬
sen und in dem Inneren seiner Erde sind brauchbare Steine und Metalle
zur Genüge vorhanden. Dazu fehlt es nicht an Wasser. Flüsse, Seen
und das anstoßende Meer, die Nord- und Ostsee enthalten Fische und
andere Wafferbewohner in Überfluß. So kann man denn auch in Deutsch¬
land aus unmittelbarer Anschauung alle Klassen von Thieren, wenn
auch nicht grade alle Gattungen und Arten kennen lernen. Haben wir
keinen Elephanten und kein Kameel, so haben wir doch in den Pferden
und dem Rindvieh Säugethiere von ansehnlicher Größe und Stärke.
Das Nashorn fehlt uns, aber die Gattung der Dickhäuter ist bei uns
durch das Schwein vertreten. So ist es mit den Raubthieren. Wir
sind froh, unsere Wälder nicht von Löwen und Leoparden besetzt zu
wissen, aber die Katze, sowohl die wilde als die zahme, zeigt uns den
Körperbau jener Thiere im Kleinen, und wir sind gar nicht verdrüßlich
darüber, daß auch die katzenartigen, aber räuberischen Luchse immer sel¬
tener in Deutschland vorkommen. So wollen wir uns auch gerne mit
dem Hunde statt des Wolfes und der Hyäne behelfen, und mit dem
Dachse statt des Bären. Über die Seltenheit der Lämmergeier und Adler
sind wir gar nicht aufgebracht, denn die Raben genügen uns, um das
Aas wegzuräumen, und an den Weihen und Bussarden können wir schon
sehen, wie ein Raubvogel sich seiner Beute bemächtigt. Mit unseren Amphi¬
bien sind wir vollends zufrieden. Wir verzichten auf Riesen- und Klapper¬
schlangen, auf Krokodile und Ochsenfrösche. Unsere Frösche quaken uns
laut genug, und an unseren Eidechsen vergegenwärtigen wir uns das zwan¬
zig Fuß lange Krokodil. Auch mit den Fischen verhält es sich so; Haie
lind Sägefische brauchen wir nicht, die Häringe aber und Kabeljaue lassen
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