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solches Zwerglein (eine Zehe) in manchen Speisen dulden; durch große 
Portionen Knoblauch werden sie freilich widerlich. Auch die gemeine 
Zwiebel gehört zu dem Lauch, sie zeichnet sich aber durch einen bau¬ 
chigen Schaft und durch abgeplattete Knollen aus. Oft erreichen diese 
Zwiebeln eine bedeutende Größe, aber die größesten sind darum nicht die 
besten. Überhaupt gibt es viele Menschen, besonders Kinder, welche den 
Zwiebelgeschmack nicht leiden mögen, andere schätzen ihn dagegen be¬ 
sonders hoch. Jedenfalls muß eine gute Hanswirthin, welche einen 
Garten besitzt, auch die Zucht dieses Küchengewächses verstehen, den 
Samen und die Saatzeit kennen und wissen, wie man das Blühen 
verhindert. Denn Zwiebeln, welche in Samen schießen, verlieren den 
zarten Geschmack. Die kleinsten werden über Winter aufbewahrt, um 
im Frühling zum zweiten Male in die Erde gesteckt zu werden und 
kommen dann den gesäeten an Größe bei weitem voraus. 
Auch eine sehr verbreitete Giftpflanze gehört zu den Zwiebelge¬ 
wächsen, die Herbstzeitlose, hier und da auch nackte Jungfer 
genannt, vermuthlich weil man zur Zeit ihrer Blüthe keine Blätter 
sieht. Dieblasse, bläulich rothe, nicht unschöne Blüthe schießt im Herbste 
nach dem Abmähen des Grummets plötzlich auf den Wiesen hervor, oft 
in so ungeheurer Menge, daß das Grüne davon verdeckt wird. Im fol¬ 
genden Frühjahr kommt zwischen tulpenartigen Blättern eine Samen¬ 
kapsel zum Borschein, ähnlich einem kleinen Gürkchen. Weil dies den 
Kindern leicht zum Spielzeug dient, so ist die Gefahr der Vergiftung 
größer, als bei anderen Pflanzen. Man sollte die Kinder ernstlich 
davor warnen. Selbst den Kühen schadet das Abweiden der Herbst¬ 
zeitlose an der Milch, und die Samenkörner werden oft unter dem Na¬ 
men Poppelkörner zur Betäubung der Fische angewandt. Ein solcher 
Fischfang ist aber höchst verwerflich, weil leicht Menschen dadurch ver¬ 
giftet oder die Fische eines ganzen Teiches dadurch ausgerottet werden 
können. 
K7. Die ersten Kartoffeln. 
Im Jahr 1745, so erzählt der alte Nettelbeck, erhielt die Stadt 
Kolberg aus des großen Friedrichs vorsorgender Güte ein Geschenk, 
das damals hier zu Lande noch völlig unbekannt war. Ein großer 
Frachtwagen voll Kartoffeln nämlich langte auf dem Markt an; und 
durch Trommelschlag in der Stadt und in den Vorstädten erging die 
Bekanntmachung, daß jeder Gartenbesitzer sich zu einer bestimmten 
Stunde vor dem Rathhause einzufinden habe, indem des Königs 
»Majestät ihnen eine besondere Wohlthat zugedacht habe. Man ermißt 
leicht, wie Alles in eine stürmische Bewegung gerietst, und Das nur 
um so mehr, je weniger man wußte, Was es mit diesem Geschenke zu 
zu bedeuten habe. 
Die Herren vom Rathe zeigten nunmehr der versammelten Menge 
die neue Frucht vor, die hier noch nie, ein menschliches Auge erblickt 
hatte. Daneben ward eine umständliche Anweisung verlesen, wie diese 
Kartoffeln gepflanzt und-bewirthschaftet, dergleichen wie sie gekocht und 
zubereitet werden sollten. Besser freilich wäre es gewesen, wenn man 
eine solche geschriebene oder gedruckte Instruktion gleich mit vertheilt
	        
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