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Nadler, 3 Nudelmacher, 12 Obladenbäcker, 3 Orgelmacher, 3 Perga¬ 
mentenmacher, 47 Paternostermacher (Verfertiger von Rosenkränzen), 
154 Rothschmiede, 29 Schellenmacher, 18 Spielwaarenmacher, 12 Sie- 
gellackmacher, 53 Klempner, 3 Windenmacher, 3 Wachsbossirer, 2 Wild- 
rnfdreher (von welchen die vielfach verschiedenen Pfeifchen für Jäger 
nnd Jagdliebhaber verfertigt werden), 5 Wißmnthmahler, 70 Zeug¬ 
schmiede, 27 Zinngießer. Die übrigen für daö gewöhnliche Leben ge¬ 
hörigen Gewerbe, so wie auch verschiedene andere sind bei dieser Auf¬ 
zählung übergangen. — Das auögebreitetste Gewerbe ist die Zunft der 
Rothschmiede oder Messingarbeiter nach allen den verschiedenen Zweigen, 
in welche sie zerfällt. Sie lebt unter sich in solcher Verbindung, daß 
die Gesammtheit derselben gleichsam nur eine große Fabrik ausmacht, 
deren Theilnehmer doch wieder für sich allein bestehen, wenn auch 
kein einziger ohne die Hülfe des anderen ein Stück fertig machen kann. 
Sie haben eine eigne Mühle, wo Alles rund und rein abgedrechselt 
- wird, was rauh vom Gusse kommt, eine Anzahl von ihnen macht aus- 
schließlich die Formen für die übrigen; andere arbeiten auf benannter 
Mühle; ein Theil fertigt Nichts als Ringe, Andere Gewichte, Andere 
Wagen, Andere Hähne, Rollen, Leuchter re., wieder Andere Feuer¬ 
spritzen, Glocken rc. — Noch muß die in neueren Zeiten zwischen Nürn- 
' berg und Fürth angelegte und von Dampfwagen befahrene Eisenbahn 
erwähnt werden, welche die erste dieser Art in Deutschland war. 
V 105* Die Nürnberger. 
Aus Nürnberg sind viel wackere deutsche Männer hervorgegangen. 
Da war Peter Hele, der die Taschenuhren erfand, welche anfangs 
von ihrer länglich runden Gestalt den Namen nürnberger Eierlein 
erhielten und sehr theuer verkauft wurden. Noch berühmter ist der 
Mahler Albrecht Dürer, welcher so vortreffliche Gemählde lieferte 
und zugleich ein so einsichtsvoller Künstler war, daß ihm der Kaiser 
Maximilian seine Gunst schenkte. Mehr als einmal besuchte ihn der 
Kaiser in seiner Werkstätte und unterhielt sich mit ihm über die schö¬ 
nen Bilder; auch ließ er sich von diesem und von keinem anderen 
Künstler mahlen. Um dieselbe Zeit lebte auch ein merkwürdiger Schuh¬ 
macher in Nürnberg, Hans Sachs. Ob er besonders gute Schuhe 
verfertigt habe, wissen wir nicht, aber Verse konnte dieser Mann schrei¬ 
ben wie Wasser. Manche derselben waren für die damalige Zeit recht 
schön und werden noch jetzt gern gelesen; so zum Beispiel seine Erzäh¬ 
lung von dem Schiaraffenlande, wo die Häuser mit Lebkuchen gedeckt 
und die Straßen mit Pfannkuchen gepflastert sind, wo in den Bächen 
statt Wasser Wein, Bier oder Milch fließen und von den am Ufer 
stehenden Bäumen Semmeln und Zwiebach hineinfallen. 
Viel früher, unter dem Kaiser Ludwig dem Baier, wurde die 
wichtige Schlacht bei Mühldorf durch zwei Nürnberger entschieden. 
Das Reich war nämlich uneinig, eine Parthie hatte den Herzog von 
Ostreich, Friedrich den Schönen, zum Kaiser gewählt, die andere den 
bairischen Herzog Ludwig. Nicht weit von dem Inn bei Mühldorf 
trafen die Heere auf einander. Ludwig führte daö Seinige nicht in 
Person an, weil er zwar ein tapferer Ritter war, aber selbst einsah,
	        
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