Object: Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas (Teil 2)

Europa. 
(10 Mill. qkm, 420 Mill. Simu., 42 auf 1 qkm.) 
Europa bildet die Mitte der Landhalbkugel (siehe Teil I). 
Es erscheint wie eine Halbinsel Asiens. Natur (Größe, Küsten- 
gliederung, Aufbau des Bodens, Bewässerung, Klima, Pflanzen-, Tier- 
und Menschenwelt) und Geschichte kennzeichnen Europa jedoch als 
selbständigen Erdteil. 
Die Schweiz. 
(41000 qkm — Brandenburg, 3^ Mill. Eimv,, 85 auf 1 qkm.) 
Die Schweiz liegt im Südwesten Mitteleuropas zwischen 
Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Die Grenzen 
werden gegen Deutschland von Jura, Rhein und Bodensee, gegen 
Österreich-Ungarn von Rhein, Rhätikon, Ötztaler und Ortler- 
Alpen, gegen Italien von Walliser, Tessiner oder Leponti- 
nischen, Luganer und Bernina-Alpen, gegen Frankreich von 
Jura und Doubs gebildet. 
Rhein und Bodensee müssen mehr als Verbindungen statt als 
trennende Scheiden zwischen der Schweiz und Deutschland angesehen 
werden. Der Jura im Nordwesten der Schweiz bildet gegen Elsaß- 
Lothringen einen natürlichen Wall, der aber im Handelsverkehr keine 
schroffe Scheidewand darstellt. So kann mau also die Grenze gegen 
Deutschland im allgemeinen als eine offene bezeichnen. Von Norden 
kamen die Deutschen in die Schweiz, und diese blieb ein 'Glied des 
Deutschen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. 
Mit Deutschland ist daher die Schweiz noch heute am engsten 
verbunden. 
Nirgends wird die Schweiz vom Meere berührt. Sie ist also 
ein ausgesprochener Vinnenstaat und weist als solcher andere Lebensbe- 
dingungeu auf als Staaten von ähnlicher Größe, welche an das Meer 
grenzen, wie die Niederlande und Belgien. So sind z. B. die Einfuhr von 
Rohstoffen und die Ausfuhr von Erzeugnissen schwierigere als in Ländern, 
die am Wettbewerb auf dem Meere teilnehmen und Kolonien gründen 
können, Handels- und Kriegsflotten besitzen (vgl. auch England, Deutsch- 
land u. a.). Wenn die Schweiz trotz der Ungunst der Lage in ihrer Wirt- 
schaftlichen und geistigen Kultur dennoch auf der Höhe steht, so ist 
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. II. 1
	        
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