441
2. Die Baehlein von den Bergen springen, die Lercnen schwirren hoch
Tor Lnst: was sollt’ ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl’ und fri¬
scher Brust?
3. Den lieben Gott lass ich nur walten; der Baehlein, Lerchen, Wald
und Feld und Erd’ und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach’ aufs
Best' bestellt! (Joseph von Eichcndorf.)
4. Im Wald.
Im Wald, im Wald, im frischen grünen Wald, im Wald, wo’s Echo schallt,
da tönet Gesang und der Hörner Klang, so lustig den schweigenden ForÄ
entlang. Trara, trara!
Die Welt, die Welt, die grosse weite Welt, die Welt ist unser Zelt.
Und wandern wir singend, so schallt die Luft, die Wälder, die Thäler, die
fels’ge Kluft. Hailoh, bailoh! (I’iua Alexander Wolfl)
5. Alplied.
1. Auf hoher Alp wohnt auch der liebe Gott; er färbt den Morgen rath,
die Blümlein weiss und blau und labet sie mit Thau. Auf hoher Alp ein
lieber, lieber Vater wohnt.
2. Auf hoher Alp von kräuterreichen Höh’n die Lüftlein lieblich weh’n,
gewürzig, frei und rein. Mag’s auch sein Odem sein? Auf hoher Alp etc.
3. Auf hoher Alp erquickt sein milder Strahl das stille Weidethal; des
hohen Gletschers Eis erglänzt, wie Blüthenreis. Auf hoher Alp etc.
4. Auf hoher Alp des Giessbachs Silber blinkt; die kühne Gemse trinkt
an jäher Felsen Rand aus seiner hohlen Hand. Auf hoher Alp etc.
5. Auf hoher Alp in Schaaren weiss und schön die Schaf und Zieglein
gehn und fiudens Mahl bereit, dass sich ihr Herze freut. Auf hoher etc.
6. Auf hoher Alp der Hirt sein Heerdlein schaut; sein Herze Gott ver¬
traut: der Geiss’ und Lamm ernährt, ihm auch wohl gern beschert. Aul
hoher Alp etc. (Fr. A. Kruinmacher.)
6. Des Knaben Berglied.
1. Ich bin vom Berg’ der Hirtenknab’, seh’ auf die Schlösser all’ herab.
Die Sonne strahlt am ersten hier, am längsten weilet sie bei mir. Ich bin
der Knab’ vom Berge!
2. Hier ist des Stromes Mutterhaus, ich trink’ ihn frisch vom Stein her¬
aus: er braust vom Fels in wildem Lauf, ich fang’ ihn mit den Armen auf.
Ich bin der Knab’ vom Berge! •
3. Der Berg, der ist mein Eigenthum, da ziehn die Stürme rings herum,
und heulen sie von Nord und Süd, so überschallt sie doch mein Lied: Ich
bin der Knab' vom Berge!
4. Sind Blitz und Donner unter mir, so steh’ ich hoch im Blauen hier,
ich kenne sie und rufe zu: Lasst meines Vaters Haus in Ruh! Ich bin der
Knab’ vom Berge!
5. Und wann die Sturmglock’ einst erschallt, manch Feuer auf den
Bergen wallt, dann steig’ ich nieder, tret’ ins Glied, und schwing’ mein
Schwert, und sing’ mein Lied: Ich bin der Knab’ vom Berge!
(Uhlaad.)
7. Hirtenlied
1. Auf Bergen da wehen die Winde so frisch; in unseren Seen sind
goldene Fisch'; da pfeifen und singen die Vögel so hell, und tanzen und
springen die Wasser so schnell: drum sind wir so fröhlich und singen so
gern ein Liedlein so selig zum Lobe des Herrn.
2. Kein besseres Kissen in Freude und Schmerz, denn gutes Gewissen
und ehrliches Herz; die Treue, den Glauben, den fröhlichen Muth kann Nie-