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Und neue Spenden, neue Guben
Bringt auch der Herbst uns, fern und nah';
Uns zu ernähren, uns zu laben,
Steh'n prangend unsre Gärten da;
Rings winken uns in Stadt und Land
Geschenke deiner milden Hand.
Es dränget aus dem dunkeln Laube
Sich buntgefärbtes Obst hervor;
Es reift des Weines gold'ne Traube,
Ein Stärk- und Heiltrank, uns empor;
Von dir gesegnet und geschützt.
Gedieh, was uns erfreut und nützt.
Froh können wir zum Himmel schauen;
Was ist, das uns betrüben kann?
UnS darf nicht vor der Zukunft grauen.
Denn freundlich lächelt sie uns an;
Und deine Huld und Vatertreu
Bewährt sich täglich, stündlich neu.
Laßt, mild wie er zu seyn, uns streben,
So würdig seiner Liebe seyn.
Und unser ganzes Erdenleben
Uns unsrer Brüder Glücke weihn!
Ja, Wohlthun, Thätigkeit und Fleiß,
Sey seiner Huld und Liebe Preis!
Herbstliilder.
so
„Giebt cs, wozu aller Anschein vorhanden ist, einen
heitern Tag," sagte Herr Gerhard eines Morgens, „so
wird heute die letzte, aber darum nicht geringste Frucht
Lcs Feldes, so -werden die Kartoffeln heimgebracht.
Michaelis ist vorüber, und dann fruchtet es ihnen wenig
mehr, wenn man sie langer in der Erde laßt."