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Das Großherzogthum Baden.
Daden, der Garten Deutschlands- erstreckt sich
zwischen 47" 32' bis 49" 43' nördlicher Breite und
25° 12' bis 27° 32' östlicher Länge; wird vvn Hcssen-
Darmstadt, Baiern, Würtemberg, Hvhenzollern - Sig-
maringcn, den Schweizerkantvnen Thurgau, Schaffhau¬
sen, Zürich, Aargau und Basel und vvn Frankreich be-
gränzt und enthalt auf einem Flächenraum vvn 272 Ge-
viertmeilen eine Bevölkerung vvn 1,300,000 Seelen.
Der größere Theil des Landes gehört dem süddeutschen
Hvchlande an, das hier gegen Süden und Westen zum
Rheinthal abfällt und vvn dem Schwarzwalde und Oden¬
walde bedeckt ist. Außer der Donau, welche bald nach
ihrem Ursprünge das badische Gebiet verläßt und dem
Main, der mit der Tauber die nördlich gelegenen Land¬
schaften bewässert, ist der Hanplstrvm Badens der Rhein,
dem vvn Basel bis Mannheim an kleineren Flüssen die
Wutach, Wiesen, Elz, Kinzig, Rench, Murg, Alb,
Pfinz, Kraich und der Neckar znflicßen. Neben dem
Bvdensee sind der Feldsee, der Tittisee, der Schluchsee,
der Mummelsee re. unbedeutend. Sanft, mild und
freundlich ist das Klima in der Ebene des Rheinthals
und den niedriger gelegenen Thälcrn, merklich streng in
den höher» Gebirgsstrecken, im Ganzen aber der Gesund¬
heit zuträglich. Das Land enthält einen schätzbaren Vor¬
rats) sowohl an Metallen, als an Steinen, Erden, brenn-
bareu^Fvssilien und Versteinerungen, insbesondere einen
großen Reichthum an Salz und Mineralquellen. Die
wichtigsten Metalle sind etwas Gvld zwischen der Elz-
und Neckarmündung im Rheine; mehr Silber, Eisen,
Blei, Kupfer, Kobalt, Braunstein, Schwerspats) re.
Das Pflanzenreich bietet neben Laub - und Nadelhölzern