Physik.
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an den genannten Körpern, wenn man sie im Dunkeln stark rieb, daß sie
einen lichten Schein und wenn man sie mit dem Finger berührte, einen
hellen knisternden Funken von sich gaben und ein gelindes Stechen
im Finger, oder da wo man sie berührte, verursachten. Wenn man einer
Katze mit der trockenen Hand stark den Rücken hinaus streicht, so fahren
aus den Haaren knisternde Funken heraus.
Diese Eigenschaft mancher Körper nennt man Elektricität, von
dem Worte Elektron (Bernstein), an dem man sie zuerst entdeckte, und
alle die Körper, an denen sich diese Eigenschaft findet:-clektri sch e Kör¬
per. Man schreibt diese ihre Kraft einer eigenen, sehr feinen und flüssigen
Materie zu, die in dem ganzen Weltraum und in allen Körpern in größerer
oder geringerer Menge enthalten ist, und nennt sic elektrische Materie.
Ihre Wirkungen, die besonders beim Gewitter oft fürchterlich und gefährlich
sind, kennt man besser als das Wesen der Elektricität selbst. Sobald die
elektrische Materie in einem Körper rege wird, so sagt man, er sei ele k t ri si rt.
8. 37. Nicht alle Körper besitzen die erwähnten Eigenschaften in
gleichem Grade. Bedient man sich z. B. statt der Glasröhre in den vorigen
Versuchen einer Metallslange, so nimmt man keine elektrische Erscheinung
daran wahr. Dies hat Veranlassung gegeben, die Körper in 2 Klassen
zu theilen, nämlich in solche, die durch Reiben elektrisch werden, und die
man daher e lektrische Körper nennt, und in solche, wobei dies nicht der
Fall ist, denen man desswegen den Namen unelektrische Körper ge¬
geben hat. Zu den letztcreir gehören die meisten Körper, wie z. B. die
Metalle, Steine, die Thier- und Pflanzentheile u. s. w. Berührt man einen
elektrischen Körper, nachdem man ihn elektrisirt hat, mit einem unelektrischen
Körper, so verliert der erstere dadurch nur an der berührten Stelle seine
Elektricität. Eine elektrische Glasröhre, die man an einem Ende in der
Hand hält, bleibt z. B. am andern Ende elektrisch. Will man einem sol¬
chen Körper seine Elektricität entziehen, so muß man ihn nach und nach an
allen Stellen berühren. Die unelektrischen Körper hingegen nehmen die
durch eigenthümlich-elektrische Körper erregte Elektricität von letzteren an,
verbreiten sie aber sogleich über ihre ganze Oberfläche. Man nennt sic
desswegen Leiter der Elektricität, die elekrischeu Körper aber Nichtleiter.
Man kann indessen keine bestimmte Gränze zwischen den Leitern und Nicht¬
leitern festsetzen, sondern sie gehen durch allmäliche Abstufungen in einander
über. Diejenigen Körper, welche weder vollständige Leiter, noch Nichtlei¬
ter sind, nennt man gewöhnlich Halbleiter, z. B. trockne Marmorplat¬
ten, trocknes Holz u. s. w.
8. 38. Weil die Leiter das Vermögen besitzen, die Elektricität sogleich
fortzupflanzen, so darf ein elektrisirter Körper, wenn er seine Elektricität be¬
halten soll, nicht mit Leitern in Verbindung stehn. Desshalb umgibt man die
Körper, die man elektrisiren will, mit lauter Nichtleitern, man stellt sie auf
Glas, hängt sie an seidneSchnüreu. s. w.; dann heißen sie isolirt. — Die
Elektricität, die durch Reiben erregt wird, nennt man die ursprüngliche;
die, welche die Leiter von ursprünglich elektrischen Körpern annehmen, die
mitgetheilte Elektricität. — Die Elektricität folgt immer dem besten
Wagner's Handbuch II. 2