Uber baö erste Hauptstück des Katechismus. 303 
2. Die Sonn? scheint, die Wolkcl 4. Lass mich bedenken, was ich 
tränst, deS Gartens Blumen glän-thu', leichtsinnig niemals schwören. 
zcn; die ^old'ne Saat des Feldes 
reist zn rollen Ärntekränzen; was 
Nahrung schenkt, waS Freude giebt, 
das kommt von dir, der Alles liebt: 
wir freun nnS dein, o Höchster! 
3. Du redest zu des Menschen 
Geist, im menschlichen Gemüthe, und 
JesuS weckt und nntcrweis't zur 
Heiligkeit und Güte; du lehrst, du 
führst an starker Hand uns, Vater, 
in das Vaterland: wir freun uns 
dein, o Höchster! 
4. O Herr, wir wollen redlich 
thun, was wir zu leisten haben; 
und freudig in der Hoffnung ruhn, 
du giebst uns edle Gaben: wir 
schau'» und gehen himmelwärts, ein 
weises Thun, ein hcit'reS Herz ge¬ 
fällt dir, Frcudcngcbcr. 
Zweites Gebot. 
Mel. ¡0 «olt, du frommer Gott. 
K.\ nbetnngSwürd'ger Gott, 
»V-Ä!» -vl mit Ehrfurcht stets zn 
nenne»! Du bist unendlich mehr 
als wir begreifen können; o bringe 
meinem Geist die grösste Ehrfurcht 
bei, dass über Alles grosi mir stets 
dei>l Name sei. 
2. Wenn ich dann ehrfurchtsvoll 
und kindlich vor dir trete und ans 
dem Innersten des Herzens zn dir 
bete; dann borst du jedes Wort 
mit Wohlgefallen an, und was mein 
Bestes ist, das wird von dir gethan 
Mel. Ich dank' dir schon durch. 
(TNii, Herr und Richter aller 
vL» Welt, der Alles, Alles 
siehet, dem nur der Redliche gefällt, 
der Trug und Lügen fliehet. 
2. Lass mir den Eid stets heilig 
sein, auch dadurch dich zu ehren; 
mich nie auS Leichtsinn ihn ent¬ 
weihn, nie aus Gewohnheit schwören 
3. Erfordern cS Gesetz und Pflicht, 
bei dir es zu bezeuge», was Wahr¬ 
heit sei: so lass mich nicht um Alles 
sic verschweigen. 
Des Eides Richter, Gott, bist du; 
dich will ich ewig ehren! 
Mel. O Ewigkeit, du Donnerwort. 
wenn ich schwörend 
W' va/ vor dir steh', hinaus zn 
deinem Himmel sch', und meine 
Hand erhebe; wenn ich zum Zeu¬ 
gen feierlich anrufe, Hvch erhabner, 
dich, durch den ich bin und lebe; 
dann sei von Trug und Heuchelei 
mein Herz und meine Zunge frei! 
2. Wenn Frevler auch noch da 
dich schmäh'», und frech mit Lügen 
vor dir stehn, dann lass mein Herz 
erschrecke»! Weh' dem, der glaubt, 
durch falschen Eid die Schmach der 
Ungerechtigkeit hier vor der Welt 
zu decke»! Weh ihn,, er stürzet 
freventlich in ewiges Verderben sich. 
Drittes Gebot. 
Mel. Vom Himmel hvch. 
Gott, du bist mein Preis 
rV » 'XJ ,,„d Ruhm. Mein Herz 
sei ganz dein Eigenthum! Lass mir 
den Sonntag heilig sei», und gern 
ihn deinem Dienste weih». 
2. Gieb, dass ich mein Gemüth 
bewahr', wen» ich mit deiner Ehri- 
stenschaar zn deines Hauses Stätte 
geh', dass ich mit Ehrfurcht vor 
dir steh'. 
3., Erinn're selber meine» Geist, 
dass du uiir gegenwärtig seist, da¬ 
mit ich deines Wortes Lehr' mit 
Andacht und mit Nutzen hör'. 
4. Drück' Alles tief ins Herz hin¬ 
ein, und lass mich nicht bloß Hörer 
sein! Steh mir mit deiner Gnade 
bei, dass ich dcö Wortes Thäter sei. 
Mel. Es ist das Heil uns kommen. 
C^ein Tempel soll nnS hei- 
'Xs lig fein, dem Alter wie 
der Jugend! Dort wollen wir dem 
Herrn uns weihn, der Weisheit und 
der Tugend. Ein Quell der Kraft 
entspringt uns dort! Er heißt: dcö 
Vaters hohes Wort, deS Sohnes 
Geist und Leben.
	        
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