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LUuuer allen Guͤtern, die der Mensch sich hier auf Er⸗
den erwerben kann, sind nuͤtzliche Kenntnisse und Ge—
schicklichkeiten, Tugend und Froͤmmigkeit die edelsten.
Sie sind nicht außer, sondern in dem Menschen, koͤn⸗
nen ihm also nicht entwandt werden, folgen ihm in ein
anderes Leben, und sind die einzigen Guͤter, welche
den Menschen, fuͤr diese und jene Welt, der wahren
Gluͤckseeligkeit wuͤrdig und faͤhig machen. Der weise
Koͤnig Salomo nennt sie Weisheit, und ermahnt uns
nach demselben zu streben, indem er spricht: „Lerne
Weisheit fuͤr deine Seele, so wird es dir wohl gehen.“
— Unser Herr und Meister, Jesus Christus, nennt
sie das Reich und die Gerechtigkeit Gottes „Trachtet
am ersten, spricht er, nach dem Reiche Gottes und
nach seiner Gerechtigkeit!“ — Bestrebt euch vor allen
Dingen wuͤrdige Glieder des Messiasreiches — aͤchte
Bekenner meiner Religion zu werden; befleißigt euch
der Gerechtigkeit — der Rechtschaffenheit — „so wird
euch solches alles zufallen * — so werden euch auch die
Guͤter, die zur Befriedigung irdischer Beduͤrfnisse noth⸗
wendig sind, zu Theil werden. Um euch von der
Wahrheit dieser Behauptung jener weisen Maͤnner zu
uͤberzeugen, und euch zum Streben nach nuͤtzlichen
Kenntnissen und Geschicklichkeiten, nach Tugend und
Froͤmmigkeit zu ermuntern, so hoͤret die Geschichte
eines Amerikaners, der, wie sein Wirken zeigte, seine
hohe Bestimmung als Mensch kannte und derselben ge⸗
maͤß handelte.
Beniamin Franklin, so hieß der große Mann,
ward 1766, also vor — Jahren, zu Boston in Nord⸗
amerika geboren. Sein Vater naͤhrte sich durch Licht⸗
ziehen und Seifesieden, und da ihm nach und nach
7 Kinder geboren wurden, unter denen Bensamin
der juͤngste Sohn war; so koͤnnt ihr leicht denken, daß
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