Full text: Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund

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Die Angeln, welche im Herzogthume Sehlewig, 
und die Sachgen, welche im Herzogthume Holstein 
wolinten, zogen im Jahre 449 nach Britannien, er- 
oberten es und nannten es naeh ihrem Namen das 
Land der Angeln, dh. England. Die Normänner 
schwarmten auf der See umher und plünderten die 
Kũssten von England, Deutschland, Holland und 
Frankreich. In dem letzteren Lande errichteten sie, 
in den erssten Jahten des loten Jahrhunderts, ein 
eigenes Reich, welches noch heut zu Tage die Nor- 
mandie genannt wird. 
Diese nordischen Völker hekannten sich zu 
einer heidnischen Religion, die Menschenopfer dul- 
dete, ein ewiges Leben lehrte und die Tapferkeit 
als die höchste Tugend und als das beste Mittel 
zur Seligkeit anpries. Othin war der Stifter dieser 
Religion, und ein Regent des ganzen Nordens. Er, 
seine Anverwandte und Freunde wurden nach 
ihrem Tode gõttlich verehrt. Nach dem Absterben 
Othins erhielt sein Sohn Stiold. Dännemark 2zu sei- 
nem Erbtheil. Die Nachkommen Skiolds auf dem 
danischen königthrone hießen Von 
einem derselben, dem Könige Dan, soll Dinnemark 
seinen Namen haben. Unter Gorm dem Alten, der 
im gten Jahrhunderte regierte, wurde das Christen- 
thum zuerst, dureh Torbil Adelfar, in Dinnemark 
bekannt. Nach ihm ward die bessere Religion von 
den nachfolgenden königen bald verfolgt und bald 
begũnstigt, bis sie endlich, nach vorher gegangenen 
Bemuhungen des nordischen Apostels Anggarius, un· 
ter Begünstigung der Königin Dre Daunebod und 
ihres Sohnes, des dünischen Königs Haarald Blaatand, 
im oten Jahrhunderte der herrschende Glaube un- 
seres Vaterlandes wurde. 
Nach der Einführung des Christenthums wur— 
den die Sitten der nordischen Völker immer milde— 
rer, ihre Auswanderungen und Seeräubereien hör- 
ten nach und nach aut,; aber nicht der hohe Grad 
son Tapferkeit, den sie bishero bewiesen hatten 
Knud der Grosce herrssehte im rten Jahrhunderte 
über Dannemark, Norwegen und England zugleich, 
und Waldemar Il., der im 3ten Jahrhunderte lebto,
	        
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