Full text: Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund

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tiber Dännemark. Holstein, Meklenburg, Pommern, 
Preussen und die ganze südliche Ostscekütse bis 
weit ins jetzige Russland hinein. Und wer veils, 
wohin sieh die Maecht und Herrschaft Daännemarks 
noeh weiter ausgedehnt hätte, wenn nicht eben die— 
ser Waldemar verrätherischer Weise in Getangen 
schaft gerathen und die Theilung der Lander unter 
seine Kinder nieht Sitte gewesen vare?! Aher 
durch eben diese Umstande gerieth Dännemark in 
einen lanzwierigen Zustand von Ohnmacht und 
Schwäche, aus welchem es erst durch die Königin 
Margarethe heraus gehoben wurde. Sie besass Dän- 
nemark, erheirathete Norwegen, eroberte Schweden 
und verband diese drei Reiche im Jahre 1397 zu 
Calmar in Schweden solchergessstalt mit einander, 
dass sie in Zukuft immer nur einen König haben 
uno also bestandig mit einander verbunden bleiben 
sollten. Dies geschah aber nicht. Schwedens be- 
strebungen waren unter den Nachfolgern Margare- 
thens (unter den Königen Erieh von Pommern, 
Christoph von Baiern, Christian I.. Johannes und 
Chrisstian Il) bectandig darauf gerichtet, sich von 
der Verbindung mit den beiden benachbarten Rei- 
chen, welehe die calmarissche Union hiess, loszu- 
reissen. Chrigtian I., ein geborner Graf zu Olden- 
burg, ward 1448 von Dännemark und Norwegen 
auf ihren Königthron erhoben. Seine Nachkom- 
men haben von dieser Zeit an bis jetzt ununterbro- 
chen über beide Reiehe geherrscht Chrigtian II, 
ein Enkel dieses ersten Königs aus dem Hause Ol- 
denburg, suehte durech ein strenges Regiment den 
Gehorsom der Schweden gegen den gemeinschaftli- 
chen König zu erzwingen, da die gelinderen Ver- 
suche und die vielen gutlichen Vorstellungen, so 
wohl von ihm als von allen seinen Vorfahren, zu 
diesem Zwecke fruchtlos gewesen waren. Aber hie 
dureh gereizt hoben die sehweden ihre Verbindung 
mit Dannemark und Norwegen günzlich auf, wel- 
che seit 1523 da die sSehweden einen besondern 
Kõnig vahlten, nie wieder hat zu Stande kKommen 
können Aueh in Dännemark machte Christian H. 
ieh verhabt, verlör alle drei Königrelehe und starb
	        
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