Seelenlchre. 
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essen noch trinken, die Haut durch kaltes Waschen rein 
halten, mit Vorsicht ztvar, doch nicht ängstlich die Pflege 
verrichten. 
Es gibt Fälle, in denen augenblicklich Hilfsmittel an¬ 
gewendet tverde)i müssen, um Menschen vom Tode zu retten. 
Was ist zu thun, wenn Jemand ertrunken, erstickt, vom 
Blitze getroffen, oder vergiftet ist ? Bei solchen Gefahren 
ist jeder Augenblick kostbar; alles kommt auf schnelle 
Hilfe an. — Ertrunkene, Erstickte, vom Blitze Getroffene, 
in todtengleiche Ohnmacht Versetzte sind folg end ermaassen 
zu behandeln: Man beschleunige das Herausnehmen aus 
dem Wasser oder Dampfe, überhaupt die Ent fer nun g der 
Todesursache. Der Verunglückte wird so geschwind als 
möglich entkleidet, in erwärmte Decken oder Betten ge¬ 
hüllt, dann an Händen, Fusssohlen und am Enterleibe ge¬ 
rieben oder gebürstet. Bemerkt man einige Lebenszeichen, 
so flösst man dem Kranken etwas Wein oder Branntwein 
mit Wasser vernascht ein. Bei einem vom Blitze Getrof¬ 
fenen ist auch das Erdbad zu empfehlen. Man legt ihn 
entweder mit offenem Munde auf eine frisch aufgegrabene 
Stelle im Garten, oder scharrt ihn bis an den Hals ein. — 
Mit einem Erfrorenen ist ganz anders zu verfahren; Wärme 
wäre ihm sehr nachtheilig. Er muss in ein kaltes Zimmer 
gebracht entkleidet, und ganz, bis auf Mund und Nase, 
in Schnee gelegt werden. Ist kein Schnee vorhanden, so 
legt man den Körper in eiskaltes Wasser. Fangen nach 
einiger Zeit die Lebenskräfte sich zu äussern an, so reicht 
man dem Kranken etwas warmen Thee, bringt ihn in ein 
Bette und reibt ihn mit Tüchern. — Für Vergiftete gibt 
es zwei unschätzbare Mittel, die überall vorhanden sind: 
Milch und Oel. Man gebe demLeidenden in grosser Menge 
Milch zu trinken und alle Viertelstunden zwei bis drei 
Esslöffel Oel. Stellt sich das Brechen ein, so ist es um so 
besser. Weiss man gewiss, dass das Gift Arsenik, Queck¬ 
silber oder ein Bleikalk war, so löse man Seife in Wasser 
auf und lasse davon trinken. Dies ist hinreichend, bis der 
Arzt herbeigeholt ivird. 
II. Seelcnlehre. 
Der Schöpfer hat im Menschen das Sichtbare mit dein 
Unsichtbaren, den Körper mit der Seele wunderbar ver¬ 
bunden. Die Verbindung dauert einige Zeit auf dieser
	        
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