Pyrrhus. Fabricius.
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ziehen und dort die Vornehmen allein zu lassen. Es brach also
gewaffnet, seine Fahnen an der Spitze, auf und lagerte sich einige
Meilen von Rom auf einem Berge. Zwei Gesandtschaften fertigte
der bedrängte Senat an die Ausgewanderten ab, sie zur Rückkehr
zu bewegen, doch vergebens. Zu einer dritten wählte man den
Liebling des Volkes, Agrippa. Diesem gelang es, sie zur Nach-
gibigkeit zu stimmen. „Höret," sprach er, „eine Geschichte! Einst
empörten sich die Glieder des Körpers wider den Magen. Sie
wollten es nicht länger dulden, daß dieser allein behaglich in der
Mitte sitze und sich von den andern füttern und tragen lasse. Sie
versagten ihm also ihren Dienst. Die Hände wollten keine Speise
mehr an den Mund tragen, der Mund sie nicht aufnehmen, und
die Zähne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz führten die Glie¬
der eine Zeit lang aus. Da nun aber der Magen nichts erhielt,
so konnte er auch keine Nahrungssäfte den Gliedern mittheilen,
und alle wurden matt. Jetzt sahen sie ein, daß sie dem Magen
unrecht gethan haben, und er doch nicht so müßig sei, als er
scheine. Sie führten ihm wieder Speise zu und wurden dafür
bald wieder neu belebt." — Das Volk begriff den Sinn der Fabel;
es kehrte daher zurück, jedoch nicht eher, als bis man ihm noch
besondere Vertreter aus seiner Mitte, Tribunen, die im Senate
ihren Sitz nahmen, gestattete. Diese Tribunen mußten für das
Beste der Plebejer wachen und waren berechtigt, jeden Senatsbe¬
schluß, der für jene nachtheilig war, durch ihren Einspruch sofort
wieder aufzuheben. Anfangs waren nur zwei Tribtinen, später
fünf, endlich zehn. Durch sie erlangte das Volk nach und nach viele
Vortheile, bis der Unterschied der Stände fast gänzlich schwand.
Pyrrhus. Fabricius.
Um das Jahr 280 vor Christus kündigten die Römer den
Tarentinern, die im südlichsten Theile der Halbinsel wohnten,
den Krieg an. Diese riefen den König Pyrrhus aus Griechen¬
land zu ihrem Beistände herbei. Er landete mit einem geübten
Heere und mit mehreren zum Kampfe abgerichteten Elephanten.
Gegen einen solchen Feind hatten die Römer noch nicht gestritten;
bisher bekämpften sie bloß rohe, ungeordnete Haufen, die sich leicht
in die Flucht schlagen ließen. Dennoch verzagten sie nicht. Die
Schlacht war sehr blutig, und Pyrrhus würde sie wohl nicht
gewonnen haben, wenn die römischen Pferde nicht, durch die Ele¬
phanten scheu gemacht, ihre Reiter abgeworfen und Verwirrung
in den Reihen verursacht hätten. Doch auch Pyrrhus verlor viel,
und die Tapferkeit der Römer erfüllte ihn mit Bewunderung.
Kurz darauf schickten die Römer, wegen Auswechselung der