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32. Passionslied. 
Dein Leiden, Herr, dein Sühnungstod 
Spricht aus den Wunden blutigroth, 
Tue Du für uns empfingst, 
Als in dem dunkeln Erdenthal, 
In Angst und Noth, in Durst und Qual 
Am Kreuzesstamm Du hingst. 
Die Hände, die so mild und gut 
Oft auf der Kinder Haupt geruht, 
Nur segnend immerdar, 
Sie wurden Dir, o Gotteslamm, 
Geheftet an den Kreuzesstamm 
Mit scharfem Nägelpaar. 
Die Füße, die gewandelt nur 
Des Wohlthuns und des Lichtes Spur, 
Und auf empörter See. 
Die hat der Frevler blut'ge Hand 
Durchbohret und an's Kreuz gebannt 
In unnennbarem Weh. 
Die Seite, drin dein heil'ges Herz 
Geschlagen für der Menschheit Schmerz 
Und für ihr ew'ges Gut, 
Die ward durchstoßen mit dem Speer, 
Und Blut und Wasser floß daher 
Als Sühn- und Gnadenfluth. 
So spricht dein Leiden und dein Tod, 
Herr aus den Wunden blutigroth, 
Die Du für uns empfingst. 
Gib Gnad', uns, datz vergebens nicht, 
Die Welt zu retten vom Gericht, 
Zum Kreuzestod Du gingst. 
33. Die sieben Schmerzen der ht. Jungfrau. 
Christi Leiden hast du vorgelitten, 
Als dein lieberfülltes Mutterherz 
Simeon mit scharfem Schwert durchschnitten, 
Dir verkündend seinen Todesschmerz 
Lasse meine Schuld mich tief beklagen, 
Die so harte Wunden dir geschlagen. 
Musstest aus der lieben Heimath fliehen 
In die Fremde, in's Aegyptenland, 
Mit St. Joseph, mit dem Kindlein ziehen 
Einsam durch der Wüste heissen Sand: 
Lass mich gehn, o Mutter I dir zur Seiten, 
Wolle du durchs Leben mich geleiten. 
Deinen Sohn verlorst du ohne Schulden, 
Deine Liebe suchte ihn so bang, 
Musstest harren, musstest schmerzlich dulden, 
Schmachten ohne Trost drei Tage lang ; 
Sei, Maria\ mir zum Stern erkoren, 
Hab’ ich Ihn durch meine Schuld verloren.
	        
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